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"The gun aquisition syndrom"

Gutsnobrain • Sept. 04, 2017

von der Freude eine neue Flinte in Händen zu halten.

Ja ich bekenne mich schuldig. Ich trage diesen entsetzlichen Virus in mir. Gollum gleich kann ich kaum eine schöne oder auch häßliche Flinte, so sie nur orginell ist, betrachten, ohne dass dieser Gedanke durch frontale Neuronen kriecht.... mein Schaaatz ...
und wieder hat er zugeschlagen.

Aber vom Anfang. Mit Siebzehn überredete ich meinen Vater, der in Indonesien das Jagen schon lange praktizierte: "mach doch den deutschen Jagdschein mit mir". Wußte ich doch, solcherart waren die Fahrten zur Ausbildung und reichlich Kosten geschickt auf tragfähigere Schultern abgewälzt. Eine schöne Zeit, ein ganzes Jahr lang, folgte und Vater und Sohn haben viel aus dem gemeinsamen Lernen gewonnen.
Ich glaube altersspezifisch folgte eine Zeit in der der Blase, Nüßlein, gesammelte Jahresbände "Die Pirsch", Raesfeld aber auch der Frankonia- oder Kettner Katalog weitaus öfter gelesen wurden, als Notwendiges zum Abitur.
Hat nicht geschadet. Letzteres machte ich quasi nebenher.
Aber schon zur Hälfte der Lernzeit wuchs erstmals das Habenwollen, der Zwang, derart, dass meine traurigen Resourcen erwägend, nur eine Baikal Hahnflinte möglich war. Sie kam damals gänzlich unkompliziert per Post zu mir, war ich doch mitlerweile achtzehn geworden.
Fortan bespielte ich das Teil. Abertausende Anschläge auf imaginäre Fasane folgten und als dann das erste Schiessen auf Tontauben kam, glänzte ich mit 10 von 10. Das war ein alter Stand im Wald mit drei differenten Tauben. Rechts, links und geradeaus flogen sie. Also keine Kunst, aber unserem Lehrprinzen so noch nie unter gekommen. Meine Brust war entsprechend breit. Bald wechselten wir auf einen besseren Stand. Ein ganz normaler jagdlicher Trapstand mit Skeet dabei.
Die Baikal tat ihren Dienst, aber das vermalmedeite Gen werkelte unermüdlich in mir und schließlich konnte ich meine Eltern zu einem Darlehen überreden, dass mir den Kauf einer Merkel Bockkombination in 16/70 ermöglichte. Ich habs nebenbei brav zurückgezahlt.
Uih...war ich mit der Merkel gut. Trap war verloren, da platzte nahezu alles. An Skeet trauten wir uns darauf auch. Nicht ganz so erfolgreich, aber bis zur Prüfung machten wir bei der Kreismeisterschaft mit und ich schrappte so um 15 Punkte erstmals an Gold vorbei, alles noch vor der Jägerprüfung. Hier nochmals Danke an unseren längst verstorbenen aber nie vergessenen Lehrprinzen August Gärtner.
Viele Samstage auf dem Schiessstand folgten und es begann mich, die Sorge um die schöne Merkel zu beschleichen, der Kersten könnte für die Schussfolge zu schwachbrüstig sein. Mitlerweile ein wenig finanzkräftiger geworden folgte eine SKB 400. Mit der lief zunächst wenig. Viel zu wenig geschränkt mußte erst reichlich Sandpapier in die Hand genommen werden, bis der Schaft passte. Dann aber kamen die Erfolge. Kreis oder Bezirksmeister, erste, zweite und dritte Plätze zuhauf und es gipfelte in einem deutschen Juniorentitel 1975 mit 341 Punkten.
Man war ich angefixt. Die blöde Hochhausdoublettentaube Stand sechs. Die müßte, wäre doch mit einer nobleren Flinte gefallen?! Die SKB mußte, der Penunzen wegen, einer Browning 105 weichen und alles ging den Bach herunter. Gerade mal 70% meiner alten Leistung war abrufbar und das Karussel began sich zu drehen.
Über die Jahre sammelte sich so manches an Flinten bei mir und alle mag ich schiessen. Es macht Spass mit ausgefallenen Systemen Leistung zu bringen.
Die Browning bekam einen Schaft nach den Merkelmaßen, es wurde nicht besser, zu leicht das Teil zu offen die Bohrung. Eine weitere SKB folgte und wurde gehobelt, das brachte es und so blieb es viele Jahre. Das Schiessen verlor seinen Reiz und Surfen, Radsport, Familie und ganz gewiss Beruf kosteten ihre Zeit. Mehr als fünfundzwanzig Jahre sah mich kein Schiessstand mehr. Dann begann das alte Gen erneut zu erwachen. Eine neue, alte Browning aus Egun, zog ein, bekam einen Maßschaft nach Merkelmaßen und tat ihren Dienst. Es folgte die erste, dann die zweite Cosmi, eine Benelli Cordoba, eine SX3 eine Cynergy um nur einige zu nennen. Wie ich zu der Zoli und der K80 gekommen bin steht weiter hinten im Blog. Nicht alle Flinten blieben bei mir. Manche zogen weiter oder fanden Asyl beim Sohn.
Heute habe ich in den beiden, der Zoli und der K80, die Tontaubenkillmaschinen gefunden, die ich immer suchte. Die Cosmis machen Freude auf der Jagd, zum Buschieren würde ich aber immer wiede zur Darne greifen. Kurz es gibt keinen Grund für eine Neue.....wenn, ja wenn dieser innere Zwang nicht wäre.
Um nun den Bogen zum Anfang zu schlagen.
Wie kann man eine Benelli Vinci mit Magazinverlängerung so um 1400 herumliegen lassen. Sagt, muss man da nicht einfach mitbieten? Nicht, dass ich es meiner Frau erklären müßte, Eva ist die Beste von allen, nein mir. Sagt mir, dass ich nicht bekloppt bin....oder besser sagt, dass ich bekloppt bin. Das wäre eine Entschuldigung.

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