Mehr als nur sehen, was ist die benötigte Vorhalte!
Als ich meine Shotkam bekam, wollte ich einfach nur sehen bzw. zeigen, wo müssen die Schrote hin, wenn man treffen will. Viele Shotkamfilme sind so entstanden und von mir veröffentlicht. Ustalec-, Sörnewitz- und Dornsbergtauben sind so aufgezeichnet worden. Aber erst jüngst ist mir aufgefallen, da geht noch mehr.
Normalerweise nutze ich die Shotkam bei einer Trainigsrunde oder bei einem Wettkampf, wo niemand die Shotkam moniert. Was passiert? Ich zeichne Treffer auf und füge sie zu einem Film zusammen. Interessierte, die Ihre Fehler verstehen wollen, schauen sie diese Filme an und versuchen daraus Lehren zu ziehen. Das wars dann schon.
Nun habe ich erstmals bei einem Event so richtig daneben geflummt und die Shotkam wurde Zeuge. Beim Sichten der Filme kam ein Verdacht auf und weitere Recherche bestätigte ihn.
Wie meine Zoli schießt, das wußte ich, bzw. glaubte ich zu wissen. Auf die Anschußscheibe mit Bedacht gezielt, lag die Garbe dort wo sie hin sollte. Nun war mir aus dem Netz ein Film zum Shotgunfitting bekannt, der zeigte, das Bedacht nicht die richtige Methode ist. Siehe insbesondere ab 5´11"
Der Gunfitter läßt den Schützen bewußt schnell anschlagen und schiessen. Die vorher im Gunroom angepasste Flinte schießt plötzlich doch nicht ganz so wie erwartet, und es wird nachgepasst, bis die Garbe dort liegt, wo sie sein soll.
Ist aber der Anschlag auf bewegte Ziele vielleicht doch ein anderer? Drückt man vielleicht die Wange doch nicht ganz so an, wie beim Schuß auf die Scheibe? Gehen die Schrote doch einen anderen Weg als gewünscht?
Die Fehleranalyse meiner Schüsse von Hörabach lehrte mich, wenn ich in Bewegung anschlage, habe ich mit der Zoli weit mehr Hochschuss als im Stand auf die Scheibe, und das ganz konstant.
Wie gehe ich dabei vor. Der kleine Film im Anschluß zeigt, wie ich durch Bild für Bild Vor- und Rücklauf das letzte Bild der Aufzeichnung vor dem Schuss einfange.
Dieses wird dann mit anderen übereinander gelegt. Durch ändern der Transparenz kann ich sehen, wo war ich beim Treffer und wo bei meinen Fehlern.
Und mit vielen Aufnahmen immer wieder kontrolliert zeigte sich, dass meine Zoli ein wenig zuviel Hochschuß hat
Durch übereinanderlegen der Einzelaufnahmen sieht man erst ganz genau, wie gut man drauf war. Hier nochmals die Bilder der hohen Taube aus dem ersten Film bearbeitet. Ich umzeichne den Flugkorridor der Taube und nehme den Wolkenhintergrund als Fixpunkt. Diese Bilder sind mehr dem Zufall zu danken. Sollte ich dies nochmals gezielt machen, würde ich mir einen besseren Fixpunkt im Hintergund suchen, Überlandleitungen zum Beispiel. Aber es hat auch so ganz gut geklappt. Etwas mit dem Kontrast und der Schärfe gespielt und diese Bilderfolge kam heraus:
So wird auch hier deutlich, ich war mit meiner Garbe hoch dran. Mit einer Überlandleitung im Hintergrund wäre der Test noch aussagefähiger, aber Dank der doch deutlichen Wolkenstruktur ging es auch hier. Der rote Punkt hüpft dem Rückstoß zu Folge herum, allein die Taube und die Garbe bleiben stur in ihrer Bahn.
Noch ein Film, bei dem ich nicht Fotos, sondern ganze Filmsequenzen übereinander lege.
Meinen Freunden, so interessiert, das Angebot: Lasst uns mal schauen, wo fliegen denn Eure Schrote so hin im Anschlag auf bewegte Tauben. Die Shotkam ist schnell montiert und mein Ipad kann das Meiste, was hier mein Rechner leistet.