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Deutsche Meisterschaft Parcours  2018

DID69878 • Okt. 23, 2018

Nicht ganz FITASC aber anspruchsvoll und erlebenswert.

Heute mal beide Stände in Augenschein genommen und erst mal gelernt, es gibt Gegenden in dieser Welt, die obwohl sie der zivilisierten zugeordnet werden, sich dennoch in den „entern Gründen“ befinden, wie es Eva, mein Ösi, sagen würde, oder deutscher: am Arsch der Welt. Ging es noch so halbwegs Hasenmoor zu finden, so war Heede fast zum Verzweifeln. Mein Navi wollte mich mitsamt dem Wohnmobil über Feldwege und schließlich Felder zum Ziel führen. Vor, zurück und nochmals anders herum führten endlose Schotterwege zum Ziel. Wohl auch ein Grund, warum in Heede maximal fünfzehn Hanseln nach den Tauben schauten. Ansonsten wird auf beiden Ständen versucht das Beste aus Upfrontständen heraus zu holen. Reichlich Incomer aus der Distanz und Trapähnliches, daneben Skeet und ein paar Looper. Was fehlt sind hohe Tauben vom Turm, Überkopftauben, oder alles was tief hangabwärts läuft. An den Markierungen auf dem Boden ist kenntlich, morgen geht es ein paar Meter zurück. Wird schon schwieriger werden.

Hasenmoor

Samstag: Bin in der ersten Rotte und erster Schütze. Start war um 8:00. War noch recht dämmerig. Es folgte das Übliche, ich brauche Zeit zum Warmwerden. Wenigstens drei unverzeihliche Fehler. Einen Stand voll geschossen, sonst so rumgepudelt. Am Ende bleibt eine 20 stehen. Hätte leicht mehr sein können, müssen! Erst um halb elf geht es weiter.

10:34 geht es weiter. Gleiche Stände aber anderer Standpunkt. Ein paar Meter nach rechts oder links, alternativ etwas näher dran oder weiter weg.
Ein paar neue Tauben bringen zusätzliche Herausforderungen. Hab ich heute früh dämlich wenigstens drei verschenkt, waren es in der zweiten Runde wenigstens zwei. So ist es eine 22 geworden, wo leicht eine 24 hätte sein müssen. Das Wetter hat aufgeklart und etwas Sonne läßt uns manche Tauben besser sehen.
13:08 geht es für unsere Rotte weiter.
Eben zurück von der Runde. Bin ganz zufrieden. Ist es auch ein Upfrontstand mit all seinen Beschränkungen, verschenkt wird hier nichts. So sind einige Tauben durchaus heftig zu nennen. Ein paar Kunstschüsse sind gelungen, dafür wieder zwei Mußtauben fliegen lassen. Eine 21 wo leicht eine 18 oder schlechteres hätte stehen können. Man pfuscht sich so durch. Was mich wurmt ist die X auf dem vierten Stand. Die kostet mich jetzt schon vier Fehler. Die verstehe ich nicht. Rrrrrrrrrh!! Wenn die Taube verstanden ist, kann höchstens eine Unkonzentration, ein Hängenbleiben im Anschlag den Fehler generieren, aber so? Es hat aber wohl jeder seine schwache Stelle. Jetzt geht es erst mal um 15:42 weiter.

Mehr Bilder von Hasenmoor und Heede HIER nach untern scrollen

Fing so gut an und dann.......

Die letzte Doublette am ersten Stand wollte nicht. Bruch und nochmal Bruch und ich Döspaddel vergeige dann beide, obwohl sie schon sicher waren. Schwamm über die Fehltaube am zweiten Stand, kann passieren, war nicht ganz ohne. Aber am dritten Stand lasse ich dann vier liegen. Einfach Dummheit. Dann kamen wir an den vierten und letzten Stand des Tages. Distanz zur nahesten Taube wenigstens vierzig Meter. Alle anderen wollten bei sechzig plus X getroffen werden. Ich hatte schon abgeschlossen, da gelangen mir hier wenigstens fünf von sieben. Jörg Meier schoss hier voll. Und nicht mit Glück und solala. Nein richtige Hammertreffer. Wird vermute ich der einzige geblieben sein.
Neunundsiebzig am ersten Tag, schwach, muss besser werden.

Sonntag :

Bei Tante Henni auf dem WoMo Stellplatz aufgewacht und die wirklich vorbildlichen sanitären Anlagen genossen. Kleines Frühstück, dann geht es nach Heede. Ob ich das nochmal finde?

Heede

Gefunden und das unerwartet leicht, dank Navi und Ipad. Recht frisch am Morgen und noch ein wenig trübe das Licht. Ich starte mit einer 19 in den Tag. Gleich am ersten Stand lasse ich vier liegen. Sollte nicht das letzte mal sein. Alle Tauben eigentlich ganz nah in kleiner baumumstandener Lichtung. Und so geht es dahin. Ein Stand voll, sonst solala machte in der Summe besagte 19.
Eine Stunde später das gleiche Spiel. Nun schieße ich auf besagter Lichtung voll, dafür pudele ich die weiteren Stände, dass es zum Weinen ist. Eine 17 steht am Ende. Und es waren wie immer nicht die „Hammertauben“, die ich fliegen lies.
Dann eine gewaltige Verzögerung. Einer der Puller meinte sein Leibeswohl über den Fortgang des Events stellen zu können. Ist schlicht mal unerlaubt und unerwartet zum Vespern verschwunden. Eine dreiviertelstunde staute sich an Stand zwei zur dritten Runde der gesamte Verkehr. Gruppen eilten dann voraus, um schließlich doch zurück zu müssen. Das brachte Unruhe in den weiteren Ablauf. Seltsamerweise schadete es mir am wenigsten. Die dritte Runde, von den meisten als die Schwierigste apostrophiert, brachte mir am „Killerstand“ zwei Fullhouse und in der Summe eine 22.
Die letzte Runde begann wie die erste mit Vollversagen auf der kleinen Lichtung. Vier Miese taten weh. Dann zwei Extremstände voll bzw. mit einem Fehler passiert, um dann am letzten Stand mit wirklichen Distanztauben im abendlichen Dämmerlicht nochmals vier liegen zu lassen. Wie es im Übrigen reichlich Mitschützen ganz ähnlich, wenn nicht schlimmer erging.
Eine 16 resultierte. In Summe wurde es für Heede eine 74.

Macht in Summe 153 Tauben. Reicht mal eben für den zweiten Platz der Männer IV 3 Tauben hinter Jörg Meier. Und der hat es wirklich verdient. Habe nicht vergessen, wie er als einziger die Tauben am letzten Stand in Hasenmoor wegputzte. Das war meisterlich. Ebenso wie Markus Leibinger am letzten Stand in Heede brillierte.

Unter allen Schützen, incl. der Gastschützen, plaziere ich mich irgendwo um Platz 11. Da will ich zufrieden sein. Die achtzig Prozent haben wenige gerissen. Das spiegelt das Niveau des Events. Es war recht heftig, aber an eine Deutsche darf, muss man auch Maßstäbe anlegen. Wenn man sich steigern will, sollte es auf Seiten der Veranstalter durchaus mehr Mut geben solche Schwierigkeiten anzubieten.

Abends dann eine kleine Siegerehrung mit den verbliebenen Anwesenden. Ein großer Teil konnte nicht warten, da Flug- und Fährpläne fixe Termine kennen.


  • PS
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  • Ein paar Gedanken zum Abspann. Die DM war in Teilen recht schwer. Die Meinungen dazu teilten sich. Einerseits hörte man: „So vergrault man Schützen“. „Da werden Viele nicht mehr wieder kommen.“ Auf der anderen Seite aber auch Töne wie: „Geil die Tauben, das ist einer Meisterschaft würdig.“
    Sicher, es gab so manchen Stand, da dachte man, das ist heftig, aber zu heftig? Die Anforderungen führten zu den im Durchschnitt niederen Ergebnissen. Aber sie trennten auch schärfer zwischen Könnern und DM Touristen, wie meiner einer. Dass ich da ganz vorne mitspielen kann ist von vornherein illusorisch. Da machen Auge und Körper mit ihren Problemen nicht mehr mit. Aber sehen, was geht, ist um so faszinierender, desto herausfordernder die Tauben sind. Markus oder Jörg auf unmöglichen Ständen Unmögliches leicht aussehen zu lassen, das hat was. Dafür fahre ich auf WM, EM und jetzt auch auf DM. Das motiviert selbst mehr für sich zu fordern. Weg von der Comfortzone. Ran an die Hammertauben. Ist es nicht Unsinn, Tauben, die man kann und versteht, immer und immer wieder zu schiessen, quasi zur Selbstbestätigung? Ist das nicht zuletzt Geld und Zeitverschwendung?
    Ich würde mir wünschen, mehr Veranstalter trauten sich was. Der Dornsberg mit seinem XXXL Event ist so eine Gelegenheit. Sonst sieht es recht düster aus. Sörnewitz probt es auch, ist aber noch steigerungsfähig....nur bleiben dann die Schützen aus? Leider, wie die Meldungen zum XXXl am Dornsberg beweisen. Da melden weit weniger als sonst üblich.
    Das ist schade. Denn wenn deutsche Schützen bei WM und EM weiter vorne mitspielen sollen, dann brauchen wir mehr Mut zu mehr Herausforderung. Darum Danke an die Fallensteller in Hasenmoor und Heede. Gut gemacht! Würdig für eine Deutsche, wenn auch organisatorisch.......
    Da bleibt Luft nach oben. Ich komme aber sicher wieder, wenn die Gesundheit über die Jahre noch mitspielt.

    PPS weil gefragt wurde

    Geschossen habe ich mit meiner Zoli Z Gun ( die schwerere Version ) 81er Läufe, Choke 1/2 und 3/4 von Müller Chokes. Munition von Trust ( Spanier ) Trap 7,5 28 Gramm, gelegentlich die Nr.:8 Parcours der gleichen Firma. Nein, ich werde nicht gesponsort. Ja, ich muss alles aus eigener Tasche zahlen.

    PPPS wen es interessiert hier die Ergebnisliste

    von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
    Doubletten zum Abwinken
    von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
    heftig ist noch untertrieben
    von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
    Umweltschutz auch für Sportschützen eine Selbstverständlichkeit!?
    von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
    Wir halten nicht vor. Wir schwingen vor die Taube. Nie Bumm, bumm vorbei. Es geht Rrrrrrrummmms vor die Taube
    von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
    Meine, wenn es etwas zu treffen gilt
    von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
    Länge läuft, sagt man bei Segelbooten, gilt das auch für Flinten?
    von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
    Nur die Verrücktesten waren uns recht
    von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
    Tom Roster ist Autor und Tester von Allem was Flinte ausmacht
    von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
    Eine widerspenstige Taube
    von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
    Ein wenig teuer, aber ich hätte sie ganz gerne...
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