Blog Post

Jagdlich Trap, was gilt zu wissen

Gutsnobrain • Sept. 04, 2017

* korrigiert auf Hinweis eines lieben und aufmerksamen Lesers meines Blogs. 2.4.18, den seit 2015 gültigen DJV Bestimmungen angepasst.

Weil nachgefragt wurde, und nur ums zu komplettieren. Zu sportlich Trap fühle ich mich wirklich nicht kompetent eine Meinung abzugeben. Schiessen aus Voranschlag, das ist eine eigene Disziplin.


Jagdlich Trap ist um einiges leichter als sportlich, der Abstand macht's.
Wir stehen im leichten Bogen oder gerade auf fünf Ständen elf Meter hinter dem Bunker, aus dem die Tauben aus einem oder mehreren unermüdlich Höhe und Winkel wechselnden Automaten geworfen werden.
Schütze eins, Stand eins, beginnt. Macht seinen Schuss, dann folgt Schütze zwei, Stand zwei, und so geht es die Reihe durch bis alle Fünf geschossen haben. Dann wechseln alle einen Stand nach rechts und Schütze fünf geht hinten rum zu Stand eins, auf dem zur Zeit Schütze sechs seine erste Taube erhält.
So wird durchgekreiselt wie beim Radfahren im belgischen Kreisel, bis alle sechs Schützen ihre fünfzehn Tauben erhielten.

Voranschlag:
Gefordert wird seit 2015, der Schaft muss unter dem Ellenbogen sichtbar sein. Das ist etwas höher als früher gefordert, als der Schaft noch auf der Darmbeinschaufel aufsitzen mußte.

Wie hoch positionierst Du die Mündung und wohin zeigt sie?
Wie darf die Taube fliegen?

Der eingestellter Taubenwinkel:
in der Horzontalen max. 35 Grad und in der vertikalen max. 20 Grad.(3,3m Höhe, 10m hinter der Maschine). Bei Einmaschinenanlagen kann der Seitenwinkel auf den Seitenständen größer werden.
Meist ist der Punkt auf dem Bunker irgendwie markiert, wo die Tauben darunter hervorfliegen. Das ist schon mal eine Marke, die uns weiter hilft.
Dahin, grobe Richtung, richtest Du dich aus. Die Mündung der Waffe bleibt relativ tief. Ungefähr so, dass dein Blick über die Mündung so sieben bis 10 Meter hinter dem Bunker auf den Boden fällt.
Hierhin fokussierst Du dein Auge, denn ab da so in etwa wirst du die Taube nicht mehr als roten Wischer, sondern als runde, rote Scheibe wahrnehmen. Die Amis sprechen von "Soft Focus", soll heißen nicht auf ein Blümchen dort schauen, mehr der Blick in die Ferne, der dich auf Lehrerfragen überkam, wenn du im Gehirnkastl nach der Antwort suchtest. Die Bewegung der Taube zieht den Blick dann auf sich und du fokussierst von fern auf nah einfach viel schneller.
Noch eine Kleinigkeit zum Stand. Ich bin immer bemüht die Zeit bis ich auf der Taube bin zu verkürzen. Der DJV Stand fixiert meinen Schaft seit 2015 nicht mehr an der Hüfte. Es heißt, der Schaft muss unter dem Ellenbogen sichtbar sein. Mit einem kleinen Trick machst du dir es dennoch leichter. Stell dich die Flugbahn der Taube antizipierend ein wenig vorgebeugt hin. In der Zeichnung übertrieben dargestellt. Aber es macht den Weg zur Schulter erheblich kürzer.

Nun rufst Du ab, oder machst deinen DJV-Wipper mit der Mündung.
Die Taube kommt. Waffe anschlagen und von hinten durch die Brust ins Auge rumms. Soll heißen, Trap ist eigentlich immer ein Swing trough. Die Taube ist enteilt, du kommst von hinten, schwingst durch die Taube und läßt fliegen.

Damit ist eigentlich alles gesagt.

Was siehst Du im Moment der Schußabgabe? Von sehr guten Schützen wirst Du oft hören, sie sehen Lauf und Korn nicht mehr. Nimm Ihnen das Körnchen weg und schau was passiert. Sie schiessen schlechter. Natürlich sehen sie das Korn, aber nur schemenhaft irgendwo in Flugrichtung der Taube davor, dort wo sie durch Erfahrung wissen, dass es sein muß, um zu treffen. Aber ihr Fokus ist auf der Taube, die sehen sie scharf. Manche empfehlen sogar die vordere Kante der Taube in Flugrichtung zu fokussieren. Dein Hirn lernt erfolgreiche Zielbilder zu erinnern und die Wiederholung im Fall des Falles bringt den Erfolg.

Eine Besonderheit gilt für jene Stände, wo man im Bogen um eine Maschine steht. Hier ist rechts und links außen zu bedenken, dass nun die Taube etwas mehr Querreiter Charakter erhält.

Von der Außenposition rechts zum Beispiel ist es dann vorteilhaft, etwas in der Flugbahn der möglichen Taube nach rechts mit der Mündung im Voranschlag vorauszueilen. Die Mündung zeigt dann nicht mehr auf die Bunkermarkierung, sondern etwas rechts davon. Für links außen gilt das Gleiche seitenverkehrt. Nur beim mittleren Stand wäre nun die Ausrichtung geradeaus richtig.

Das wars dann schon. Bleibt nur noch ein kurzer Rat zur Munition. Sportlich sind wir schnell am Ende. 24 Gramm sind Pflicht. Ich würde immer Weicheisen vorziehen, der größeren Körnchenzahl wegen und schnell wie der Deibel ist Weicheisen auch.
Aber wie immer, wenn du ernsthaft Erfolg suchst.....Teste verschiedene Munition mit deiner Waffe.

Jagdlich meckert noch keiner wenn du 28 Gramm und Blei schießt. Beides erlaubt.... aber Körnchenzahl etc..... nimm Stahl und schau was deine Chokes dazu sagen.
Wer heute in Hörabach am Trapstand hinter mir stand, wird die Wirkung von Stahl erlebt haben....muss ich noch was sagen?


Nicht alles was der Herr da sagt kann ein jagdlicher Trapschütze eins zu eins übernehmen, aber so lustig er seine Hose trägt, so richtig ist was er sagt

von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
Doubletten zum Abwinken
von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
heftig ist noch untertrieben
von Gutsnobrain 03 Nov., 2022
Umweltschutz auch für Sportschützen eine Selbstverständlichkeit!?
von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
Wir halten nicht vor. Wir schwingen vor die Taube. Nie Bumm, bumm vorbei. Es geht Rrrrrrrummmms vor die Taube
von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
Meine, wenn es etwas zu treffen gilt
von Gutsnobrain 02 Nov., 2022
Länge läuft, sagt man bei Segelbooten, gilt das auch für Flinten?
von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
Nur die Verrücktesten waren uns recht
von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
Tom Roster ist Autor und Tester von Allem was Flinte ausmacht
von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
Eine widerspenstige Taube
von Gutsnobrain 31 Okt., 2022
Ein wenig teuer, aber ich hätte sie ganz gerne...
Show More
Share by: