Mehr zufällig bin ich vor Jahren auf diesen Stand gekommen. Es sollte
ein Nord-Süd Vergleichskampf stattfinden, resultierend aus dem SGS am
Bockenberg. Vorher hatte ich kaum Erfahrungen mit Parcourständen
gemacht. So wurde ich nachhaltig beeindruckt von den vielen
verschiedenen Tauben, die dieser Stand bot. Nicht lange und es zog mich
erneut dorthin. Eine kleine Anfrage im W&H Forum brachte zwei
weitere Interessierte auf die Läufe und so zogen wir schließlich zu
dritt über das Gelände und machten von seinen mannigfalltigen
Möglichkeiten reichlich Gebrauch. Kaum zu Hause wurde der Wunsch
nochmals zu dorthin zu fahren bald übermächtig und dauerte es nicht
lange und es brach wieder eine Truppe auf gen Sachsen. So schloss sich
nach und nach eine kleine Gruppe Eifriger zusammen und so wurde mehr
spasseshalber die Sörnewitz-Gang geboren.
Wessen Navi Längen- und Breitengrade versteht, hier sind sie.
Der Platz liegt etwas abseits in der sächsischen Diaspora. Auf 350x260 Meter findet sich alles, was ein Flintenschütze sich wünschen mag. Ringsum Felder, der Wolf schleicht durch die Gegend und das Navi sollte wissen, wohin es leiten soll, sonst steht man plötzlich im Nirgendwo. Zumal immer mal wieder Straßen gesperrt sind wegen Baumaßnahmen. Ist man erst mal da, begrüßt einen der hohe Metallgitterturm, der zum Wahrzeichen des Platzes avancierte. Er steht so ziemlich mittig im eingezäunten Gelände. Das ist eben, von mal gerade etwas über Garagendach hohen Hügeln unterbrochen. Das heißt, anders als am Dornsberg oder in Ustalec ist "Klettern" nicht notwendig. Teils asphaltierte Wege führen herum und die Zahl der Stände und Maschinen ist stattlich. Auch gefällt sich der Betreiber darin ständig neue Schweinereien aufzubauen. Für Abwechslung ist gesorgt! Etwas aber hebt ihn aus allen anderen Ständen hervor. Man ist nicht so sehr auf feste Schusspositionen festgelegt. Durch das Gelände und die normalen Schussrichtungen, verläßt ohnedies kein Schrot das Gelände. So kann man durch Wechsel des Standes die Distanz zur gewünschten Taube fast beliebig erhöhen. Auf diese Weise kann man wenigstens auf einem Stand in Deutschland unkompliziert WM Niveau simulieren.
Am Eingang ist gleich das Gebäude, das Toiletten und Gastraum beherbergt. Die Küche, so offen, läßt wenig Wünsche offen. Da muß aber Frau Frohnhofen Zeit haben, denn sie ist im Nebenberuf noch Hausfrau, Mutter und Krankenschwester. Zu Events ist aber immer für das leibliche Wohl gesorgt. Auch gibt es reichlich Munition zu kaufen. Die Preise sind der aktuellen Website zu entnehmen. LINK
Für Fußkranke sind kleine Nachläufer zu leihen, die reichlich Munition und anderes Gerödel liefern helfen.
Außer dem erwähnten Turm bietet das Gelände noch eine Skeetarena mit Hoch- und Niederhaus sowie weiteren zwei etwas niedrigeren Türmen, sowie einen jagdlichen Trapstand. Rollhasen zuhauf, Looper nah und fern, Battue, Minis und Midis in allen möglichen Spielarten. Compac-Käfige hat es nun auch mehrere. Durch die geschickte Nutzung des Geländes gibt es auch "Unterfluhr-Tauben". So ist für jeden Geschmack etwas geboten.
Ab dem nächsten Frühjahr 2018 wird es am Trapstand einen 8m hohen Stand auf einer Stahltribühne geben. Und kaum geplant steht er schon.
und dort am roten Punkt ist er zu finden. Trohnt über den Hasen und dem Trapstand
Jakob kann selber auch nicht schlecht. Was Wunder besitzt er doch eine der schönsten, wenn nicht sogar die schönste Parcoursanlage weit und breit.
Man bekommt einen Sender, der die abgerufenen Tauben aufzählt und ist
selbstständig unterwegs. Bei Bedarf ist der Chef auch in der Lage
kompetent Hilfen zu geben, zählt er doch selbst nicht zu den
Schlechtesten in Good old Germany. Flinten werden auch verliehen gegen
Gebühr. Kurz und gut, der Stand bietet, was ein Parcourstand bieten
sollte. Das es daneben noch Kugelstände, laufenden Keiler etc. gibt sei am Rande erwähnt.
Was aber hebt ihn heraus? Es ist die ungezwungene Atmosphäre und das mögliche variable Niveau der Tauben. Das alles zu einem vergleichsweise günstigen Preis.
Unter den Parcourständen in Deutschland in meinen Augen ganz vorne an. Zumal der Standbetreiber ständig umbaut oder zubaut und so stets Überaschungen bietet
Die Hotelsituation vor Ort ist mit etwas Kenntnis der Umgebung über die Maßen preiswert und auch gut. Unsere Lieblingspension poste ich hier nicht, schließlich möchte ich dort selbst noch Herberge finden, aber es gibt genug rundum.
Ein Überblick über die Stände, aber nicht erschöpfend, ist hier zu finden: LINK
Ein "Rundflug" über den Platz. Die Aufnahme ist alt, jetzt ist der Platz weit grüner. Sie zeigt aber Größe und Standverteilung:
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