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Verschiedene Tauben, andere Methoden, Wie pack ich die?

Gutsnobrain • Sept. 04, 2017

Sustained lead, swing through, pull away oder intercept alles Quatsch oder wie?

Wir kommen auf einen neuen Stand und stellen fest, die kochen auch nur mit Wasser. Es gibt keine beliebig vielen Methoden eine Tontaube zu präsentieren. Oder doch?
Nein, wir können durchaus Analogien feststellen. Zum Schluss bleibt den Parcoursstellern nur noch Distanz als Geheimwaffe, um die Spreu vom Weizen zu trennen.
Differenter Hintergrund ist sicher auch ein Fallensteller. So wird ein monotoner klarer Himmel schnelle Tauben stets langsamer wirken lassen und im umgekehrten Fall ein lebhafter Hintergrund, gar mit Bäumen zwischen dir und der Taube, langsame Tauben sehr flott aussehen lassen.

Was für Tauben kennen wir?

Zunächst haben wir die klassischen Tauben, die wie bei Trap und Skeet daherkommen. Dann alles was unter Looper bezeichnet wird und dann den Teal (eigentlich auch nur ein spezieller Looper). Bleibt nur noch was unter Incomer läuft. Fertig? Als letzte "Gemeinheit" der Rollhase in all seinen Variationen.
Wenn darüber hinaus Abwechslung verlangt wird, muss man schon in die Trickkiste greifen. Segeltauben, Midis und Minis, die so wie normale Tauben präsentiert werden, aber verarschen sollen. Dann übler Trick, kann man sie noch unsichtbar machen durch Farbwahl.
Damit ist auf üblichen Parcoursständen schon finito.
Wo es exotisch wird gibt es noch beflügelte Crazybirds, die durch Rotation schneller werden und ferngesteuerte Flieger, die bei Treffern brav weiße Wolken ausstoßen.

Gehen wir systematisch daran, bzw. kann es eine Systematik geben? Alle, die im Flintenhimmel angekommen sind werden Dir sagen, dass sie intuitiv schiessen und über das "wie" nicht nachdenken. Das hilft dem Anfänger wenig. Aber dennoch auch die Jungs, die 90% und mehr erreichen, schiessen so oder ähnlich, wie im Folgenden beschrieben.....nur sie denken nicht mehr darüber nach.

1. Alles was irgendwie unter skeetartig laufen kann. Also im weitesten Sinn alle Querreiter, ob nah oder fern, ob flach oder hoch.
Merke: meist liegst du dahinter! Um so sicherer, desto weiter die Taube präsentiert wird. Normale Skeettauben werden auf Distanzen so zwischen 15 und 25 Meter beschossen. Daran ist man gewöhnt und hat sein Maß.
Nehmen wir mal eine Taube gedanklich heraus. Die Niederhaustaube Stand eins und zwei beim Skeet. Auf Stand zwei wird sie bei der Doublette irgendwo knapp vor dem Hochhaus geschossen. Hast du das Bild im Kopf? Wie weit vor der Taube warst du? und nun vergleiche das mit dem 2. Schuss Stand eins auf die gleiche Taube. Dürfte die Niederhaustaube so ziemlich an der gleichen Stelle packen, oder? Aber auf Stand eins bist du viel dichter an der Taube!
Jetzt denk darüber nach, was noch mehr Distanz ausmacht!
Wie löse ich das Dilemma? Ich kann doch nicht mit Entfernungsmesser, Tabellen und Balistictowers daherkommen, wie der Kugelschütze. Ich brauche eine verlässliche Methode.

Einschub. Wir müssen wissen wovon wir sprechen, wenn wir von "Swing through", "Constant lead" oder "pull away" reden. Dazu das Video
http://www.youtube.com/watch?v=QlAS8SWLd6M
nochmal ansehen

Wo startest Du? hinter der Taube? oder vor der Taube? oder gar mit der Taube? es kommt auf das Tempo an. Bist du langsam und die Taube schnell (alles nahe) wird es automatisch ein "Swing through" Andernfalls hast du die Wahl.
Immer aber musst Du die Taube aufnehmen. Ein kurzes Stück, die Geschwindigkeit deiner Mündung mit der der Taube synchronisieren. Diese Zehntelsekunde verhindert drunter oder drüber und gibt das Tempo der Taube an dein Kleinhirn weiter. Nun vor und noch ein bisschen und noch etwas und noch was drauf. Rumms.
Getroffen? Gut! Nicht? Siehe Fehlermöglichkeit im Blog zu Fehlern. Alle Querreiter sind schwer zu brechende Tauben. Ganz besonders Querab, leichter hoch am Himmel und nicht ganz so leicht unter deinem Standpunkt. Alle zeigen wenig Trefferfläche und ihre "harte" Seite. Da heißt es mit Choke und Schroten nicht geizen, wenn es weiter draußen ist.
Und denke daran mit verdoppelter Entfernung ist der nötige Vorsprung deiner Schrote mehr als doppelt so groß, da deine Schrote langsamer werden. Bei richtig weiten Tauben ist das richtig, richtig weit.
Beste Methode? Wenn nah, dann Swing through, weit? dann Pull away oder Constant lead .

Ich hab in Sörnewitz mit Herrn Frohnhofen weite und sehr weite (ca. 60m) Tauben geworfen. Für normale Tauben haben wir wirklich die Beschreibung des Schusses wie folgt am zielführendsten gefunden, um einen Anderen zum Treffen zu bringen.
"Geh auf die Taube, verlasse sie nach vorne und weiter und weiter vor, bis dein Feuerleitrechner im Kopf aufschreit: "das kann nicht mehr stimmen!"
Da lass fliegen. Sie wird platzen. Selbst 24 Grammis aus Halbchoke schaffen das easy. Aber sei auf der Hut vor Midis!
Sie täuschen Dich über die Weite. Strahlensatz aus der Mathestunde noch im Kopf? Sie sind nur ca. halb so weit wie dein Auge dich glauben macht. Dann gehts vorne vorbei!

2. Looper. Es haben Querreiter hohes Tempo und dies fast nur in einer Richtung. Anders haben Looper eine weitgehend konstante Geschwindigkeit in der Horizontalen, aber eine sehr variable in der Senkrechten.
Da der Vektor der Geschwindigkeit sich dadurch ständig ändert, ist mit dem üblichen "wie weit hälst du vor?" wenig gewonnen. Denn die Prämisse müsste lauten wo und wann. Die Zeichnung zeigt die Flugbahn eines Loopers. Vier verschiedene Taubenpositionen und vier verschiedene Vorhaltemaße und Richtungen. Stets muss der Schuss auf den gegenüber liegenden diagonalen Eckpunkt des Rechtecks erfolgen (Angenommene Flugrichtung nach rechts)

X ändert sich kaum, wohl aber Steig- bzw. Fallgeschwindigkeit. Und wie groß ist X? das bestimmt die Distanz zur Taube und die Geschwindigkeit deiner Schrote. Beste Methode? Pull away !
Ist es ein eher flacher Looper, dann ist er für einen weiten Bereich wie ein einfacher Querreiter zu behandeln. So die C am BB rechter Stand. Beste Methode? bis zum Zenit der Kurve Swing through, danach Constant lead oder Pull away . Aber immer plaziere deine Garbe gefühlt außerhalb des Bogens, denn die meisten Fehler rühren aus der Unterschätzung der Geschwindigkeit in der Horizontalen.

3. Der Teal, ein extrem steiler Looper in Wahrheit. Die Geschwindigkeit in der Horizontalen geht gegen Null, da gilt es auf das Auf und Ab zu achten. Auf den stehenden Looper am Himmel im Moment des Umkehrens zu schießen klappt auf nahe Distanzen. Wird Dir der Teal weiter weg präsentiert, kommen Deine Schrote zu spät, und die Schrote gehen drüber. Aus "Verzweiflung" hab ich gestandene Schützen weite Teals absichtlich spät im Fallen schießen sehn. Achtung! Bei weiten Teals kommen auch sehr schnell Seitenfehler ins Spiel. Das ist eine Taube, wo ich schon mal das linke Auge zu kneife.
Looper zeigen dir ihre "weiche" Trefferfläche. D.h. offene Chokes. Mach es Dir leichter.

4. Segeltauben (Battues). Uijujujujui! Rechte Mistviecher. Oft als Incomer geworfen. Sie zeigen im Profil so gut wie keine Trefferfläche und sind so scheinbar faktisch nicht zu brechen. Aber nicht weil es nicht ginge, sondern man sie oft schlecht sieht. Ist sie nah und gut zu sehen, schiess ruhig auch auf die Kante. Vergess aber nicht Battues sind schnell und verlieren kaum Tempo. Zeigt sie später dann Breitseite, stürzen sie rasant zur Erde.
Es gilt Ruhe zu bewahren. In Habachtstellung die Taube mit den Augen verfolgen und auf den Moment warten, wo sie abkippt. Dann ran und schiessen wie den fallenden Looper. Nur sie fällt noch schneller, da sie faktisch kaum Luftwiderstand bietet und ihr Vorwärtstempo in den Sturz mitnimmt. Y ist da ordentlich groß.
Beste Methode? Pull away .

5. sonstige Incomer. Geh nach dem Abrufen der Taube erst mal in dich und warte. Lass sie näher ran. Dann bevor sie abkippt. anschlagen, davor Rumms . Beste Methode? Constant lead .

6. Wegfliegende. Alles Trapartige hat ordentliche Fehlerquellen.
a) sie zeigt ihre harte Seite;
b) sie ist schnell weit;
c) sie täuschen dich über ihr Tempo. So scheinen besonders die Flachen geradeaus zu stehen. Auch wenn es perspektivisch minimale Bewegungen sind, sie hat Tempo. Rann ohne Stehenbleiben aufnehmen, durchschwingen Rumms. Schwierig. Werden gerne gefehlt, meist darunter. Denn, ist im Moment der Schussabgabe dein Korn noch unter der Taube, muss es drunter gehen. Die Taube steigt noch, sie ist weit und deine Schrote fallen schon. Fällt die Taube schließlich musst Du sogar ordentlich drunter halten.
Beste Methode? Swing through .

7. Überkopf von Hinten. Eigentlich immer ein Abklatsch der ersten Skeettaube. Wenn tief wie die J am BB dann Beste Methode? Swing through, wenn hoch und weit dann Pull away

8. Überkopf auf dich zu? Da hab ich einen super Film dazu gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=1ss-p3xVhMA
Leider nuschelt der Instructor sein Englisch schlimmer als mein Freund Willi sein Bayerisch, aber seine Körpersprache ist gut zu verstehen. Da es meist kurze Zeitfenster sind, beste Methode Swing through

9. Der Rollhase. Kann Einzelne zur Verzweiflung treiben, dabei ist er normalerweise eine der einfacheren Tauben. Warum? Zunächst er ist bei weitem nicht so schnell wie es scheint. Sein Hoppeln und Springen über den Boden, der unruhige Hintergrund, all das täuscht unseren Feuerleitrechner und wir schießen davor! Hebt er mal richtig ab und fliegt ein wenig, holen ihn die meisten Schützen spielerisch herunter. Aber kaum hoppelt er wieder über Grund...rumms davor. Daher auf Distanzen bis so dreißig Meter Mündung in der Wartehaltung unter die Lauflinie der Taube und dann den Rollhasen mit Swing trough vorne vor die Schnauze schießen. Konzentrieren auf den Hasen. Wirklich den Hasen genau fokussieren. Nicht ablenken lassen vom Hintergrund, nicht vom Hoppeln. Schau auf den Hasen, besser noch auf seine vordere Kannte. Lass dann Dein Kleinhirn regieren und Du wirst treffen.
Geht es weiter hinaus, schiesse ich mit Pull away und vertraue ebenso auf mein Kleinhirn.
Richtig fieß wird es, wenn die Rollscheiben auf dich zu oder von Dir weg hoppeln. Schau auf die Taube, überhaste nicht. Folge mit der Flinte sauber der Laufbahn. Swing through und es wird Klappen. Allzu oft wird es aber ein hingeworfener Schuss, überhastet und daneben. Dass ich relativ wenig Probleme mit allen Rollhasen habe, wird daran liegen, dass ich viel und lange auf Kaninchen gejagt habe. Also, wer Probleme mit den Hoppelscheiben hat....Üben!



Jetzt kommt der Veranstalter noch auf die Idee und mischt Midi's und Mini's darunter und schon vertust du dich bezüglich der Weite, oder eine Schwarze im Schatten der Bäume oder, oder, oder.....

Die Shotkamfilme (siehe im Menue) sollen und können Hilfestellung geben. Demnächst wird kräftig weiter experimentiert. Wie kann Shotkamfilm, Aimcamfilm, Wort und Bild zusammen den Anfänger lehren?


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