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Unterschätzte, Vergessene, Fall 1 die Win 23 XTR

Gutsnobrain • Sept. 04, 2017

kaum bekannt, doch richtig gut


Querflinten gibt es viele, grobschlächtige Monster gemacht für den Ural und weiter östlich, filigrane Kunstwerke nur für den Geldadel möglich und die Brot und Butterflinte für den Waidmann Mitteleuropas.
Daneben gibt es Ausreißer, Flinten, die aus ihrer Ursprungsidee heraus abweichen und etwas anders sind, nicht schlechter, aber eben anders.
Die Winchester 23 XTR ist so eine.

Sie ist natürlich für den amerikanischen Markt erdacht und daher auf dessen Wünsche zugeschnitten. Weit mehr als dem Waidmann diesseits des Atlantik gewohnt ist, ist drüben das Schiessen auf Tontauben beliebter, verbreiteter und anspruchsvoller. So wurde dem Wunsch nach einer Querflinte mit Standeignung entsprochen und die Win 23 XTR entstand. Gefertigt in Japan zur gleichen Zeit als Miroku die B25 abkupferte. Aus guten Stählen mit engen Toleranzen gefertigt kostete sie bald nach Markteinführung 1979 in einfacher Ausführung 1500 Dollar. Das waren 1985 als der Preis in USA noch galt ca. 4500 DM. Ein stattlicher Preis für eine Flinte und zog weiter an, bis zum Ende der Fertigung zum Anfang der 90er. Da war es denn auch den Japanern nicht mehr möglich eine Gewinnmarge herauszukitzeln und die Herstellung wurde eingestellt.
Es gibt sie in 12 und 20 und verschiedenen Lauflängen und Chokes und zuletzt auch mit WinChokes. Sie hat ein deutliches Übergewicht europäischen Flinten zum Vergleich, soll sie doch am Stand Schusszahlen wegstecken genau wie ihr Nutzer. Meine in Kaliber 12 wiegt 3400 Gramm. Als kleine Besonderheit bekam sie eine ventilierte Laufschiene, was an Querflinten recht unique ist.

Europäische Flinten, Vorläufer mit ähnlichem Anspruch, wie z.B. die Sauer Taubenflinte oder ihr Suhler Pendant sind heute teure, gesuchte Raritäten.
Die Win 23 XTR gibt es heute am Markt fast ungeschossen für relativ kleines Geld. War sie auch Massenprodukt, ist sie doch bei uns nicht so weit verbreitet und weitgehend unbekannt. In USA wird sie gebraucht leicht für das Doppelte gehandelt, was hier für sie zu erzielen ist. Und der amerikanische Käufer ist bzgl. Flinten keinesfalls dümmer als der deutsche.

Auszug aus Gunsamerika von 2015.

Sie hat Einabzug und mechanische Umstellung vorwählbar in der Sicherung, sowie einen Biberschwanzvorderschaft, was sie bei großen Schußzahlen greifbar bleiben läßt.

Meine kam für sehr kleines Geld zu mir, als sich wer erdreistete, zu behaupten eine Querflinte sei am Stand von Hause aus auf gänzlich verlorenem Posten und ich eine Wette anbot. Der andere hat gekniffen und Flinte steht seither bei mir und ich weiß, dass ich mit ihr ähnlich schiesse wie mit meinen anderen, dem passenden Schaft sei es gedankt. Muss sie mal auf ein Querflintenevent ausführen.

Wer eine sehr gut schwingende Querflinte mit Belastbarkeit sucht sollte nach den längeren Läufen schielen und wenn sie dann in gutem Erhaltungszustand um die tausend Euronen abzuschießen ist zugreifen. Besser als ausgenudelte Suhler späterer Fertigung allemal.

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