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Warum wir nicht treffen!

Gutsnobrain • Aug. 24, 2018

Zu allererst, weil das Gewehr nicht unser Zeigefinger ist!!

Gründe zu fehlen gibt es zwei Wesentliche. Zählen wir sie auf:
1. Unser Feuerleitrechner im Kleinhirn irrt.
2. Unser Feuerleitrechner hat richtig gerechnet, aber unsere Visierlinie ist falsch eigestellt.

Zu 1. Der Standbetreiber hat uns gefoppt. Eine Mini täuscht Distanz vor, ein bewegter Hintergrund Tempo oder die Situation ist uns noch unbekannt. Wer zum ersten mal Distanztauben beschießt, ist über die notwendige "Vorhalte" meist erstaunt. Das ist zu erfahren und zu erlernen.
Zu 2. Weitaus schwerer zu korrigieren, denn hier kommt Verschiedenes zum tragen.
Augendominanz ist ein Thema. Du glaubst nur über die Visierlinie die Taube zu fokussieren, dabei zielt das vorwitzige gegenseitige dominante Auge bei Rechtshändern links und bei Linkshändern rechts vorbei.
Ist dies ausgeräumt, hebt der Schütze im Schuss den Kopf vom Schaft und schießt fullminant darüber.
Wenn aber diese Fehler ausgeräumt sind und es geht doch daneben, dann...

Wenn es darum geht auf einen Punkt im Raum zu fokussieren, nichts leichter als das. Unser Auge macht ganz natürlich, was von ihm verlangt wird sofern unser Visus nur gesund ist. Wir sehen den Punkt im Raum ganz scharf und können dann auch auf ihn deuten. Exakter wird das Deuten nimmt man einen Zeigestock zur Hand. Wir wüßten schon wie es geht, wo die Garbe hin sollte.
Wenn wir nun mit einem Gewehr auf einen Punkt deuten wollen wird es kompliziert. Das Gewehr ist nicht unser Zeigefinger, kein Zeigestock. Seine Position in unserer Schulter, Deiner Wange am Schaft, all das ist nicht eisern festgeschrieben.
Unter Zeugen habe ich oft Tauben getroffen, indem ich die Waffe aus der Schulter nahm und mit ausgestrecktem Arm als Zeigestock nutzend die Taube schoss, die aus dem Anschlag nicht brechen wollte.
Wie aber kann ich besser werden, wenn ich das Lernen gleich zu Anfang dem Zufall überlasse? Wenn mein Anschlag inkonsistent ist, sind Treffer mehr zufällig und mein Feuerleitrechner bekommt eine Fehlinformation und speichert sie ab. Der Fehler das nächste mal ist vorprogramiert und was besonders schmerzt, wir verstehen es nicht. Hab doch alles genau so gemacht, wie damals beim Treffer.
Dann beginnen wir zu zielen. Kontrollieren nochmals über die Laufschiene, nehmen die Taube aus dem Focus und schon gehts vorbei, weil wir stehen bleiben.

Wie kann ich das ausmerzen? Übe, erlerne einen konsistenten Anschlag. Lass Dir von einem Lehrer oder Könner mit pädagogischen Fähigkeiten zuvorderst zeigen, wie sowas ausschaut. Dann übe, übe, übe bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist. Eine Laserpatrone kann hierbei helfen. Zeigt die Flinte auf den Punkt, den ich anvisiere!? Das bestechende dabei, es kostet nichts, außer Deiner Zeit.

Ein Leser des Blog´s fragte nach dem Nutzen einer Laserpatrone und welche ich ihm raten würde. Da ich selbst keine solche besitze, konnte ich nicht empfehlen. Er berichtete kurz darauf von seinen Erfahrungen:


Hallo,

ich halte die Laser-Patrone für (sehr) hilfreich um den Anschlag zu überprüfen und auch um ein Gefühl dafür zu bekommen ob der Schaft "passt".

--> Anschlag mit geschlossenen Augen

--> Augen öffnen und sofort ist ersichtlich ob der Laserpunkt exakt über Schiene und Korn zu sehen ist bzw. auf dem Korn aufsitzt.

Mein Fazit: sehr hilfreich für Schützen wie mich, die noch in der "Aufbau-" / Übungsphase sind.

Mit freundlichen Grüßen

S L

Nun sind offensichtlich doch deutliche Qualitätsunterschiede bei Laserpatronen zu verzeichnen. Ein freundlicher Leser des Blogs machte mich darauf aufmerksam. Nicht alle zentrieren den Laser korrekt. Wie man dem abhilft , fügte er bei.


Hallo,
zum oben genannten Thema u. a. Laserpatrone können viele Fehler gemacht werden, weil die Genauigkeit dieser Teile sehr zu wünschen übrig lässt.
Habe das Problem mit einem Plastikstopfen mit 3 mm Bohrung und Isolierband siehe Anhang gelöst, das ich die tatsächliche Laufachse habe.
Vielleicht was für deinen Block
Gruß T K aus U

Von meinem Huawei-Tablet gesendet


Macht Freude, wenn Leser mitarbeiten und so die Qualität der Informationen verbessern. Danke an dieser Stelle.

Ist Dein Anschlag korrekt und so in Fleisch übergegangen, dass er wirklich konsistent ist, dann erst kann Dein Feuerleitrechner lernen.
Unter meinen Sportfreunden sind so Einige, die seit geraumer Zeit nicht über gewisse Prozentpunkte hinauskommen. Einige hat meine Kamera dabei eingefangen und gezeigt, der Anschlag ist inkonsistent. Das um so mehr, je öfter sie ungläubig von der Platte treten: "sie hätte doch brechen müssen!"
Klar, sie haben alles ganz genauso gemacht, wie bei vielen Treffern vorher, aber der Anschlag führte die Flinte aus der Visierlinie. Ist man mit dem Schaft hängen geblieben, das merkt man noch und hat eine Erklärung. Aber die kleinen Fehler im Anschlag, die auf dreißig Meter mal schnell die Taube aus der Streuung nehmen, die können Einen fertig machen.
Das für einen konsistenten Anschlag ein passender Schaft wichtige Vorraussetzung ist, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Wenn solche Könner wie Stuart Clark mit jeder beliebigen Flinte treffen können, liegt das daran, dass sie mit der Flinte wie mit einem Zeigestock deuten. Das Laufbündel wird vom Feuerleitrechner wahrgenommen und ausgerichtet. Was die Waffe in der Schulter macht ist Wurst.
Für Dich auch möglich...wenn nach tausenden erfolgreichen Treffern dein Kleinhirn gelernt hat. Um aber zu lernen, brauchen wir Schüler den passenden Schaft als Krücke. Stuart Clark, Digweed und wie sie alle heißen aber auch, wenn es um letzte Prozentpunkte geht.

Leider aber ist der Anschlag mit der Flinte ähnlich sensibel, wie der Schwung des Golfers. Manchmal ist er weg und nichts gibt uns eine Erklärung. Es geht nicht mehr. Eine kleine Unpäßlichkeit, kaum bemerkt, anderes Schuhwerk, unsicherer Stand, wechselnde Kleidung usw. usw.
Man wird robuster gegen diese Unpäßlichkeiten mit der Zahl der Tauben, der Events schlicht der Erfahrung. Aber es hat sich bewährt, stets die Vorraussetzungen zu optimieren. Wer hier nachlässig wird, wird es büßen.

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