AA Traacker, ein Tracer! Was bringt es?
Gutsnobrain • 4. September 2017
netter Versuch, aber verbesserungswürdig

Da gibt es Tauben die quälen den Schützen. Schuss um Schuss geht hinaus, allein das elende Ding aus Ton zeigt eisernen Überlebenswillen. Geldbeutel und Selbstvertrauen zeigen fallenden Kassenstand. Angst macht sich breit. Ist eine solche Taube im Layout, sinkt der Mut, man verkrampft und es wird erst recht nichts. Erstaunlich mit welcher Penetranz auch der vorgebliche Homo sapiens den Fehler immer wieder wiederholt. Wenn es dann endlich schmerzhaft genug war, dann...
Dann ruft auch ein Mann um Hilfe.
"was mache ich falsch?"
"du bist dahinter, davor, drüber, drunter, schlicht irgendwo, nur nicht drauf" wird man erfahren.
Worauf beruft sich der Ratgebende? Hat er die Garbe gesehen?
Schwerlich, zu schnell, das Korn zu klein, die Auflösung des Auges schlicht nicht dafür geeignet.
Was sieht der Helfer? Den Schrotbeutel!
Der erfahrene Ratgeber hat garnicht der Garbe nachgeschaut, er hat den Schützen beobachtet und daraus seine Rückschlüsse gezogen. Er sah wohin der Lauf blickte, das unmerkliche Stehenbleiben im Schuss, kurz er analysierte Stand und Bewegung des Schützen, Richtung des Laufes und meldet seine Meinung.
Wenn es ordentlich regnet, dann sieht man schon mal die Gischt der platzenden Regentropfen in der Bahn der Garbe.
Was wir sonst der Garbe folgend sehen, ist der Propfen, und der trennt sich recht früh von der Garbe, bleibt zurück und hat gänzlich andere balistische Eigenschaften als das Korn. Fliegt hinterher und unten drunter. Soll heißen, dort wo wir den Propfen sehen, war die Garbe vor wenigen Tausendstel einer Sekunde, ist aber bereits Meter, und dies viele, weiter. Auch fliegt sie spürbar höher, je weiter draußen wir beobachten.
Dies brachte Winchester dazu die AA Traacker anzubieten. Der Pfopfen sollte, durch geeignete Maßnahmen in die Lage versetzt werden, mit der Garbe Schritt zu halten.

Dazu mußte der Propfen schwerer werden. Ein schmächtiger Radfahrer hat
bei starkem Gegenwind ungleich schlechtere Karten als die schweren
Jungs. Das gilt auch für Schrotbeutel.
Winchester löste das Problem
unkompliziert. Ein Teil des Schrotbeutels ist derart stabil gehalten,
dass er nicht öffnet, zugleich aber einen Teil der Schrotladung fängt
und dauerhaft umschließt. Dann wurde der Beutel noch signalorange
eingefärbt und fertig war der Tracer.
(für Schüsse in den Himmel gibt es nachtschwarze Tracer)

Was
bringt das Ganze nun? Im Selbstversuch ausgiebig getestet, bleibt das
Fazit. Du brauchst einen scharfäugigen Begleiter. In unserem kleinen
Feld, waren nur 50% in der Lage den Tracer zu sehen.
Fliegt er
mit der Garbe? In normalen Schussdistanzen ja. Ab so ca. vierzig Meter
bleibt er wohl doch hinter der Garbe zurück ( nicht gemessen, schlicht
subjektive Beobachtung)Verbessert er deine Ergebnisse? Kann er dir auf die Taube helfen?
Ja, mit Einschränkungen. Dein Feuerleitoffizier muss einen guten Visus haben und du mußt eine Angabe, wie drüber, drunter etc. auch umsetzen können.
Für einen Anfänger wenig hilfreich, da sind Übungen des Anschlages und Korrekturen des Standes etc. weitaus sinnvoller.
Dein Auge ist keine SlowMo Kamera. Du siehst vor normalen Hintergründen weitaus weniger.
Dann ist zu bedenken, hier fliegen 36 Gramm Blei. Das ist auf vielen Ständen schlicht verboten. Daher vor dem Kauf klären, wo man damit üben darf.
Ob jetzt aber dort auch deine Problemtaube ist, darf bezweifelt werden.
Fazit, netter Versuch. Verbesserungen denkbar.