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Cosmi

DID69878 • Sept. 03, 2017

ein rarer Vogel am Flintenhimmel

Als junger Mann las ich einst in einer Jagdzeitschrift von einer Flinte ohne Rückstoß. Das weckte mein Interesse, welches aber sehr schnell erkaltete, als ich realisierte, solche Flinten sind nicht in meinem Budget. Heute Jahrzehnte später besitze ich noch eine. Zwei weitere sind wieder auf dem Gebrauchtmarkt gelandet nachdem ich merkte, eine reicht zu meinem Glück.

Alles auf Hochglanz poliert, selbst das kleinste Teil ihres Innenlebens.

Und knicken kann man sie. Es geht die Geschichte der Erfinder hätte seinerzeit mit seiner A5 derart Ärger mit Mitjägern bekommen, dass er über eine Methode nachsann, wie kann ich eine A5 von Browning derart umgestallten, dass sie zu knicken ist.

Das Magazin versteckt sich hinten im Schaft und faßt ohne Umbaumaßnahmen bis zu 7 Patronen. Für den deutschen Waidmann unkompliziert auf Fassungsvermögen 2 umzustellen.

Zum Laden wird die Flinte geknickt. Der Verschluß zurückgezogen und der Lauf neu befüllt. Dann das Magazin aufmunitioniert und die Waffe wieder geschlossen, und los gehts. Klingt langsamer als es ist. Im Gegenteil, man lädiert sich den Daumen bei weitem weniger als bei Selbstladeflinten herkömmlicher Art.

Normalerweise sind drei Federn dabei, um die Flinte an Munition unterschiedlicher Ladung anzupassen. Der Umbau kostet ein paar Minuten. Schulter und Flinte sind aber in gleicher Weise dankbar.

Die Schwächste schafft 24Grammis und Subsonics mühelos. Natürlich kann man Physik nicht aushebeln. Actio gleich reactio! Aber durch das Spiel der gegenläufigen Federn wird die Energie des Impulses, der in Deine Schulter fahren will, zeitlich gestreckt und so ungleich angenehmer zu ertragen. So habe ich mit meiner, trotz Stahlkappe, schon mal 1300 Schuss an einem Tag gemacht, ganz ohne Schmerz oder Ermüdung.

Zum Reinigen wird sie zerlegt. Dafür wird zunächst der

Vorderschaft abgenommen indem die Schraube für den Gewehrriemen gelöst wird. Ist der Vorderschaft beiseite gelegt, Läßt sich der Lauf incl. Verschluß abnehmen.

Zur weiteren Zerlegung von Lauf und Verschluß kommt ein Tool zum Einsatz, mit dem die weitere Zerlegung durch

Lösen der Schraube, welche die Feder am Ort hält, begonnen wird. Anschließend läßt sich Lauf und Verschluß trennen. Klingt komplizierter als es ist.

Sind Lauf Und System getrennt, wird jedes für sich genommen.


Der Lauf wird nach vorne aus dem Verschluß gezogen und der Verschluß folgt. So kann beides gereinigt werden.

Das Abzugssystem kann für weitere Reinigung auch entnommen werden. Das ist nun wirklich etwas fummelig. Man drückt die Magazinfeder in ihr Bett, greift mit dem Zeigefinger in den Magazinschacht und zieht das gesammte Sytem heraus. Dabei muß der seitliche Ladelöffel gleichzeitig aus dem Weg gedrückt werden. Dazu drückt man den Druckknopf links ein. Der Zusammenbau nach Reinigung ist noch etwas fummeliger. Insbesondere die Magazinfeder sträubt sichstets wieder an ihren Platz zu kommen. Aber nach ein paar mal geht es doch in Fleisch und Blut über. Will aber gestehen, beim ersten mal hab ich ordentlich geschwitzt, nicht wissend, werde ich es jeh wieder zusammen bekommen, oder brauch ich Hilfe von Cosmi.

Cosmi baut diese Flinte nun in Kal. 28,20 und 12. Es gibt sie in Titan und auch mit allen möglichen Gravuren. Ganz besonders hat es mir diese unten angetan.


Das nur die hochwertigsten Grundmaterialien und wertige Verfahren eingesezt werden ist auch klar. Die Laufstähle sind von allerbester Güte, so dass auch Stahlmunition bei Vollchoke kein Problem darstellt. Es ist nicht verwunderlich, dass eine solche Flinte etwas teurer ist, steckt doch viel Handarbeit darin. Dafür wird sie viele Generationen ihren Dienst tun. Die Sage von der "One Million Shot" Flinte hat sie mehrfach wahr gemacht. Es gibt Stimmen, die nennen sie altertümlich, gar überholt???

Aber bis eine andere Flinte solchen Komfort im Schuss bieten kann wird wohl dieser Gedanke spielend ad absurdum geführt.



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