Rückstoßrechner
Rückstoß berechnen und was machen Automaten anders

Warum das Rad immer wieder neu erfinden? Da hat sich jemand die Mühe gemacht und einen Rückstoßrechner gebastelt. Diskussionen um Kaliber 20 versus 12 hatten mich bewogen, mal einen Rückstoßrechner zu "basteln", um Leid und Freud der leichten Flinten zu demonstrieren. Aber das Netz zeigt, so schlau war schon einer. Den und Andere hab ich gefunden.
so sieht er aus

und so geht man mit ihm um:
Du brauchst Dein Waffengewicht, das
Gewicht der Schrotladung in Gramm sowie der Pulverladung in Grain und
endlich die Mündungsgeschwindigkeit Deiner Schrote. Bei Flintenmunition
kannst Du getrost im Mittel von Pulverladungen +/- 25 Grain ausgehen,
mußt nicht selber abwiegen, das gibt sich nicht viel. Anders die
Mündungsgeschwindigkeit, die kann stark abweichen von der
Herstellerangabe. Der Rest ist einfach ...... einsetzen und rechnen
lassen.
Da macht es auch mal Sinn, ein wenig herum zu spielen und
nachzuschauen, was bewirkt eine leichtere oder schwerere Flinte. Dass
natürlich auch solche Einflüsse wie eine Gummikappe oder der Sitz in der
Schulter für das gelebte Rückstoßempfinden wesentlich sind, bleibt
unberücksichtigt.
Auch ist die Geschwindigkeit der Schrote sehr
wesentlich. Nach kurzem Rumrechnen bestätigt sich die gemachte
Erfahrung, dass Subsonic für empfindliche Einsteiger die Lösung sind.
Auch mal Daten Deiner Büchse und ihrer Munition eingeben. Wirst
erkennen, Flinte ist schon heftig. Wir erleben es nur nicht so, weil wir
unsere Flinten nie vom Anschusstisch schießen.
das ist der Link:
http://jasw.de/files/rechner/index.p...lar=rueckstoss
Viel Spass und Danke an den Poster
PS
da
tauchte die Frage auf, warum verlangt der Rechner die Pulverladung. Bei
dem Vergleich von Schrotpatronen ziemlich Schnuppe, wenn man davon
ausgeht, dass die Ladung immer so um die 25grains beträgt. Da könnte man
die einfach aus der Formel rauskürzen, wenn man Ladung und Flinte A mit
B vergleicht. Man bekäme schon brauchbare Vergleichsgrößen. Anders wenn
man Büchsenpatronen ins Spiel bringt. Meine 470NE hat round about
105grains Pulver bei 660 V0 und 32 Gramm Geschossgewicht. Das egibt um
die 95 J für die Schulter bei dem Gewicht meiner Army&Navy. Da hat
das Pulver schon ordentlich Anteil am Vergnügen.
PPS
da wurde die Frage an mich herangetragen, was macht einen Automaten sanfter.
Zuerst
gilt es zu unterscheiden zwischen einem Gasdrucklader und einem
Rückstoßlader....obwohl soviel Unterschied macht es dann auch nicht.
Bei
den Rückstoßladern wiederum zu Unterscheiden zwischen jenen mit großer
bewegter Masse, wie F5 oder Cosmi z.B. sowie jenen mit kleiner bewegter
Masse wie z.B. Inertiasystemen, klassischer Vertreter die Benellis.
Zunächst
Physik läßt sich nicht betrügen. Actio gleich Reactio. Basta. Was vorne
als Energie raus kommt muß hinten in deine Schulter fahren.
Aber portionieren, gleichsam zeitlich strecken kann man sie!
Anstatt,
rumms in deine Schulter zu hauen, kann ein Teil der Energie in die
Spannung einer Feder fließen. Solange bis die abgeschossene Hülse
ausgeworfen und der Hahn erneut gespannt ist. Jetzt schiebt die Feder
die Verschlusseinheit (Benelli) oder Verschlusseinheit plus Lauf (F5,
Cosmi) wieder nach vorne, und gibt die gespeicherte Energie zeitlich
verzögert doch in deine Schulter. Weil die Feder im ersten Fall weniger
Energie speichern mußte als im zweiten, ist ein modernes Inertiasystem
nie so sanft zur Schulter wie die alten Systeme.
Bei einem
Gasdrucklader wird ein Teil der Gase umgelenkt und kommt nicht vorne
raus. Das nimmt minimal Geschossenergie und senkt zusätzlich ein ganz
klein wenig den Rückstoß. Auch wird etwas zusätzliche Masse bewegt in
Gestalt des Gestänges, dass die Kraft überträgt. Ansonsten gilt alles
wie beim Inertiasystem.
Bleibt die Energie, die in dem neu gespannten
Hahn steckt. Diese Energie geht wirklich in diesem Schuss nicht in
deine Schulter. Erst im nächsten wird sie wieder aufsummiert. Sie ist
aber wirklich vernachlässigbar und sei hier nur erwähnt, weil
irgendeiner vermisst sie sonst.
PPPS
Natürlich läßt sich
Physik nicht überlisten, aber auch anders scherzloser machen. So wie ein
Pfund Daunen einfach ganz anders auf denen Kopf fällt als ein Fäustling
mit ebenfalls ein Pfund.
Eine breitere Schaftauflage in der Schulter
verteilt die Kraft. Ein Gummi dämpft. Ein Rückschlagminderer im Schaft
erhöht das Gewicht, siehe Formel, und streckt durch Vor- und Rücklauf
der bewegten Masse die Zeit der Energieabgabe in die Schulter, nicht so
effektiv wie bei einem Automaten, aber besser als nichts. Und dann gibt
es Mündungsbremsen.
Da werden die ausströmenden Gase umgelenkt. Was
nicht nach vorne bläßt, stößt nicht in die Schulter und bei Büchsen
(relativ große Pulverladung im Vergleich zum Geschoßgewicht) kann man
richtig was reißen.