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Der perfekte Anschlag mit der Flinte

DID69878 • Sept. 05, 2017

Konzentration ist angesagt, mit Larifari wird das nix

Der perfekte Anschlag mit der Flinte, wo beginnt er und wo endet er? Über den Anfang können wir diskutieren über das Ende nicht. Es endet mit einem spektakulären Treffer. All die Dinge die so sträflich vernachlässigt werden (nie von Könnern) wie passender Schaft, gewohnte Flinte, sitzende angemessene Kleidung, gutes Schuhwerk sind beachtet. Es darf losgehen

Der Anschlag beginnt eigentlich schon, wenn wir unseren Vordermann beobachten und die Taube studieren. Wo kommt sie her, wo will sie hin? Wo ist der optimale Platz meine Schrote in die Flugbahn zu werfen. Dazu muss ich mich kennen, mein Tempo.
Während der Vordermann die Taube beschiesst, bin ich ganz bei ihm und schiesse in Gedanken mit. Ich imaginiere meinen Anschlag, fühle mein Tempo, folge der Taube, erfasse sie und gebe in Gedanken meinen Schroten den nötigen Vorsprung und da.....da werde ich meine Schrote hinwerfen.
Wenn ich nun den Stand betrete, weiß ich bereits wo ich hinschiessen werde, und so richte ich meinen Körper aus, so als wolle ich nur geradeaus auf diesen Punkt schiessen.
Dann fahre ich mit der Flinte in der Flugbahn der Taube zurück, bis zu dem Punkt, wo ich sie abholen werde. Ich drehe meinen Körper in diese Richtung, spanne ihn so wie eine Feder auf.
Wo ist nun die Waffe und wo ihre Mündung?
Wo es erlaubt ist ist der Schaft soweit wie möglich oben, fast in die Schulter gehoben. Moderne Schiesswesten haben hier eine reglementkonforme Markierung.

anders beim jagdlichen Schiessen. Da muss der Schaft noch immer den Hüftknochen berühren, was es unnötig erschwert. Denn alles, was mir Zeit gibt ist gut, und alles was mir Zeit stiehlt ist schlecht.
Daher ist auch die Bahn meiner Läufe zu minimieren. Darum zeigen meine Läufe nicht sinnlos in den Himmel oder müde auf den Boden. Nein, meine Mündung ist schon in der Flugbahn "eingehakt

beide erwarten eine Taube irgendwo in Augenhöhe, Augen und Kopfhaltung verraten dies. Aber wo ist die Mündung der Waffe? Ganz schlecht! Der Linke hat den Schaft wenigstens wo er sein sollte, aber die Läufe???
Der Rechte ganz braver DJV Schütze in Habachtstellung, auch nicht zielführend.

alle Arten von Zielen von Könnern erwartet, der Film lohnt zu schauen, oder wer's life lieber hat, so einigen Foristi darf man schon zuschauen, Blaser19, Woidjaga, DNA um nur ein paar zu nennen. Tiefe Ziele, tiefe Mündung, hohe Ziele hohe Mündung, die Waffe zeigt von Anfang an auf die Flugbahn der Taube! Und was sehen wir machen die Folgeschützen? Hampeln sie herum schwätzen, vergeuden Zeit? Nein sie arbeiten die Tauben.
Und dann genau schauen, was machen die Jungs und Mädels? Merksatz!

Die Waffe geht zum Kopf, die Schulter geht zur Waffe

Aber oft sieht man es umgekehrt. Waffe zur Schulter, Kopf zur Waffe. Anfängerfehler, oder fehlerhaft automatisiert bei nicht passender Waffe. Wenns richtig passt, bewegt sich der Kopf im Anschlag garnicht! Schaut Digweed und Faulds (youtube) zu, wenn ihr keine örtlichen Flintenkönner habt.

Was geht in meinem Kopf vor?
Wie will ich jetzt sein, muss ich sein?
Bitte diese Frage ernst zu nehmen. Es ist von größter Bedeutung! Ich bin im Begriff etwas zu tun, das mich freut, also:


Ich bin heiss, will die Taube und weiß sie ist mein, kein Entkommen, komm doch, wenn du dich traust! Ich fress Dich doch und das noch obercool .

Alles Andere ist falsch, ganz, ganz schrecklich falsch: Zaudern, "treff ich die?" Uih, die ist schwer! Die Corona schaut zu, Au weiha! Die hat ich nur selten.........

Du musst Dich fokussieren!

Es ist dieses kleine bisschen "Geilheit" das deiner Flinte den Schwung gibt, diese statische blöde Traptaube vom Himmel zu putzen. Im anderen Fall: Bäng....Bäng.....daneben.
Es ist dies die nötige Konzentration auf das Ziel. Ausschalten, alles andere ausschalten. Du hast deinen Anschlag automatisiert, du weißt du wirst sie fassen, führen, den Weg abschneiden und platzen lassen, wie einen Funkenregen.

Nun rufst Du die Taube ab. Tue dir selbst den Gefallen! Ein klares vernehmliches:"Pull!" Gibt dem Puller die Chance in deiner Comfortzone die Taube zu präsentieren. Andernfalls geht die Konzentrationskurve schon wieder in den Keller.
Die paar Meter ihrer Unverwundbarkeit, dort wo sie nur als "Wisch" wahrgenommen werden kann, hab ich ihr zum Teil gestohlen. Meine Ohren schiessen mit und hören die Maschine auslösen. Darum bin ich mit der Mündung ein kleines Stück Weges in diesen Bereich eingedrungen und kann aus Ohrsignal und Sehen getriggert die Taube früher aufnehmen.
Nun folgt meine Mündung der Bahn der Taube während der Schaft in die Schulter gleitet. Die Augen fangen die Taube, die Waffe liegt an der Wange an und in diesem Moment bin ich auch schon vor der Taube, habe ihre Geschwindigkeit aufgenommen, gebe das kleine Stückchen Vorsprung dazu und Rumms der Schuss ist draussen.
Splitterregen!
wie bekommt die Flinte den letzten Vorsprung? Nein, nicht aus dem Rumpf! Das ist zu langsam. Deine Führhand schiebt/zieht die Mündung entschieden vor. Du bist ja mit dem Rumpf entspannt am antizipierten Treffpunkt angekommen. Weiteres Führen mit dem Rumpf hieße Spannung aufbauen, zu langsam! Daher jetzt mit der Führhand vorschieben/vorziehen. Ja ich schreibe schieben/ziehen, weil da will nichts schwingen. Wir sprechen zwar alle vom Schwingen, aber in Wahrheit ist es ein aktives, entschlossenes Schieben/Ziehen!
(Rechtsschütze schiebt bei Tauben nach rechts und zieht den letzten Vorsprung nach links. Für Linksschützen umgekehrt.)


Ein Ästhet bei der Arbeit, so sieht man den Schützen:

und das sieht sein Auge

Beachte wie wenig Bewegung noch nötig ist, die Taube zu brechen. Sieh wo die Mündung im Voranschlag hinzeigt, ihre Höhe!

Dies sind die Schnellen queren Taube, meist nah. Aber es gibt auch die scheinbar langsamen weg oder auf dich zufliegenden Tauben. Ist hier irgendwas anders? Nein, nur geringer ausholende Bewegungen, sonst alles gleich.
Wichtig! eine harmonische Bewegung zur Taube.
Nicht zu früh starten, um dann bremsen zu müssen und dann wieder beschleunigen. Oder zu hoch, dann drunter gerutscht und endlich in der Flugbahn angekommen viel zu weit weg gelassen.
Viele sind perfekt vor der Taube und schiessen doch dahinter. Noch mal kontrolliert und nachgedacht, rumms dahinter.
Nicht machen, Flinte "durchschwingen" über den Schuss hinaus!

Und dann gibt es jene unbemerkten Fehler, die einen schlicht verzweifeln lassen. Klassiker:

Fehlerhafter Anschlag. Die Waffe muss dahin schauen, wo der Schütze hinschaut. Dafür muss die Wange den gleichen und immer wieder gleichen Halt an der Waffe finden. Nur die Distanz Wange -Auge ist konstant. Die Schulter ist beweglich. Darum kontrolliert die Wange den Schluss zwischen Schütze und Waffe. Und dieser Kontakt ist über den Schuss hinaus zu halten, ganz so wie Bogenschützen nachhalten. Don Currie im Film weiter oben hat es bereits thematisiert. In diesem Film zeigt der Schütze den Fehler beispielhaft. Der Anschlag ist von Beginn an fehlerhaft. Aber es geht auch oft anders. Der Schütze erwartet den Erfolg und will den Treffer sehen und hebt instinktiv nachträglich den Kopf vom Schaft. Ob nun so oder so, in beiden Fällen zeigt die Flinte irgendwohin. Nur nicht in Blickrichtung des Schützen.

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