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Welche Flinte für den Anfang zum Lernen?

Gutsnobrain • Sept. 01, 2017

Viele Wege führen nach Rom, aber einer, nur einer, ist der kürzeste! Natürlich kann man andere Meinung sein, aber ich denke mein Vorschlag hat Substanz.....


Darum stellen wir mal einige Forderungen an die Waffe und denken nach.
Was sollte an erster Stelle stehen? Aussehen? Preis? Modell? .............


Für einen Anfänger denke ich, sollte sie an erster Stelle zunächst mal nicht weh tun!


Das Abfeuern der Waffe sollte keinen negativen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Harte Jungs" die ihren lieben Schatz mal eben mit der eigenen Waffe ein paar Schuss machen lassen, bringen sich dauerhaft darum, ihre 30Kg leichtere und 20cm kleinere Partnerin für ihr Hobby zu gewinnen!
Solche Vollpfosten sollten gezwungen werden mit einer Cal. 10/89 QFl einen ganzen Parcours zu schiessen.


Damit die Flinte nicht schmerzt sind einige Massnahmen sinnvoll und in der Kombination besonders wirksam.


Kaliberwahl. Klare Sache das! Seitdem Begrenzungen auf 24 bzw. 28 g üblich sind ist es gleich ob Kaliber 12, 16 oder 20 oder gar 28. Alle können das. Zwar nicht gleich gut und nicht zum gleichen Preis.
Aber das Kaliber ist mal zunächst außen vor.


Wenn es um Schmerzen geht kommen wir aber wegen dem Impulserhaltungssatz um eine eher gewichtige Waffe nicht herum. Also sollte es das größte Waffengewicht sein, das Du noch easy handelst.
Nimm mal einen Bierseidel in die Hand und strecke den Arm aus. Schwer oder? Jetzt beuge den Arm und führe das Glas näher an deine Brust. Wird leichter, oder? Physikalisch unkorrekt, wiegt es doch noch immer in der Summe das Glas + 1/2 Liter Bier! Aber dichter am Körper läßt es sich leichter heben.
Was lernen wir? Gewicht ist nicht unbedingt das Hauptproblem. Auch dein 50Kg Schatz kann durchaus 3,5Kg locker heben. Nur nicht so weit vor dem Körper.
Du hast Normalmaße und bist ein Mittelgewichtler? Cool, Du hast es leicht, für dich ist so ziemlich der ganze Kram gemacht der auf der Stange beim örtlichen Flintendealer hängt. Aber die Anderen?
Wir merken uns, Gewicht ist gut und bei kurzen Leuten muss es dichter an den Körper und bei den Klitschkos dieser Welt darf es etwas weiter sein.
Wie kommen wir dem Impuls noch an die Gurgel? Aufzehren! Das heißt in diesem Fall Gummikappe! Darf dick und weich sein und darf aber nicht im Anschlag hängen bleiben.
Wir merken uns: Gummi in der Schulter mit Leder umwickelt, Gute Sache Das!
Für Zartbesaitete und ich zähle mich dazu ) ist es noch hilfreich wenn der Impuls sich auch noch im Repetiervorgang der Flinte verzehrt. Das wäre dann ein Automat. Nicht alle sind gleich, manche sind gleicher. Ein Gasdrucklader ist z.B. sanfter als ein Inertiasystem.
Wieviel kann das ausmachen? Viel und gleichzeitig wieder nix, kommt darauf an, wie du dich und deine Flinte forderst. Aber Schmerz ist ein absolutes Nogo!
Wenn du schon geübt und ein guter Schütze bist, macht die Querflinte eventuell viel Freude .... auf der Jagd. Aber auf dem Schießstand nach ein paar Serien brummt auch Mister Unverdrossen der Schädel. Eine Bauart bedingt schwerere Bockflinte ist verzeihender aber mal eben 1500 Schuss am Stück damit abgeben und immer noch Freude daran haben und treffen. Nein, das macht nur ein Automat möglich. So von mir schon mehrfach bewiesen.
Nachdem wir die wichtigsten Faktoren zum Schmerz in der Schulter erkannt haben, nun die wichtigsten zum Treffen, dem zweiten Punkt auf unserer Wunschliste.


Wir wollen treffen mit der Schrotschleuder.


Dazu muss sie passen. Was ist das? Mach mal deine Augen zu und zeige blind mit deinem Zeigefinger auf den Lichtschalter neben der Türe. Augen auf! Wo zeigt dein Finger hin? Auf den Lichtschalter? Hurra, dein Finger passt!
Wenn Du das mit deiner Flinte im Anschlag auch kannst passt sie auch!
Hier haben die Normalos dieser Welt wieder alle Vorteile, aber wenn du eher klein, groß, unter- oder übergewichtig bist, bist du am Arxx. Du brauchst Hilfe! Das kann der gutmeinende Flintendealer sein, ist aber eher unwahrscheinlich. Eher schon ein guter Flintentrainer, oder ein guter Schütze mit mehr als nur eigenem Können.
Am Ende der Anpassungsarbeiten steht jedenfalls: Du schlägst mit geschlossenen Augen das Teil an, öffnest dein Schiessauge und stellst fest: Ich visiere zentral über die Laufschiene obigen Lichtschalter an und sehe Korn und Hilfskorn auf der Laufschiene eine Acht bilden.

Aber wie stehst du jetzt da? Locker, unverkrampft...natürlich? Oder hast du dich ins Hohlkreuz gelegt (Schwerpunkt der Waffe für Dich zu weit vor dem Körper) Musste dein Kopf sich zu Seite legen (Schränkung und Senkung zu überdenken).
Das waren dann keine Anpassungsarbeiten, sondern Anpassungsübungen deinerseits.
Kannst du so treffen?
Ja, natürlich!
Aber auch immer?
Nur voll konzentriert und für eine gewisse Zeit!
Wenn du aber in den Kreis der sicheren, konstant gut Schiessenden gelangen willst, muss es etwas mehr sein.
Schau mal echten Könnern zu. Und das geht dank Youtube auch zuhause. Digweed ist zwar der Erfolgreichere, aber die Eleganz seiner Bewegung wird hinter seiner Fülle etwas kaschiert. Darum suche Faulds, auch ein Engländer und ein ästhetischer Minimalist!
Wenn dein Anschlag vor dem Spiegel so aussieht wie bei ihm und dein Zielauge korrekt fokussiert über der Laufschiene steht, dann hast du die Flinte angepasst!



Anpassungsarbeiten, gar Maßschäften? teuer das! Hier landen wir aus zweitem Grund schon wieder bei Automaten. Die gibt es nämlich von vielen Anbietern mit umfangreichen Zusatztools zum unkomplizierten Ändern von Schaftlänge, Schränkung und Senkung! Und die längere Visierlinie macht Deuten leichter.
Aber selbst eine passende Flinte kann falsch geschultert werden. So richtig wie es Faulds auf dem Bild unten oben machte, so falsch macht es der nette Herr drunter.

wer den Unterschied erkennt ist weiter! *

was könnte der dritte Punkt sein? Balance!

Ups, schwieriges Thema. Gibt wilde Jungens ( Oder Häschen? was für Insider) die leugnen, dass es sowas gibt
Andere sind so empfindlich, die merken den leerer werdenden Munitionsschacht einer automatischen Flinte. Ich bin mit mir einig das gibt es!
Die Normalos dieser Welt haben wieder wenig zu fürchten, das passt dann schon irgendwie. Nuancen bestenfalls, was für Kenner und Dich nach 40000 Schüssen. Aber die zu kleinen, zu großen etc.?
Wenn du richtig weit aus dem Rahmen fällst, brauchst du keinen Schäfter, du bräuchtest gleich einen Flintenbauer! Für die großen Jungs gehts noch irgendwie. Denn da geht was, lange Läufe, schweres Holz und so weiter. Für die kleinen Mädels müssen wir der Balance zuliebe mangels Kohle und eigenem Flintenbauer zum Kaliberdowngrading greifen. Da gibt es die nötigen "Kleinteile" (Nachteil Gewicht)
Grundsätzlich aber stelle dir mal einen Besenstiel und eine gleichlange Eisenstange der selben Dicke in deinen Händen vor. Womit bist du agiler? Nun mache den Besenstiel schwerer. Hänge Gewicht ans Ende bis er soviel wiegt wie die Eisenstange.
Ups, sehr unhandlich, damit von rechts nach links zu deuten braucht Kraft. Nun fasse den Besenstiel von der anderen Seite an, das Gewicht ruht nun bei Dir und zeige von rechts nach links. Ganz easy nun, oder?
Das ist Balancedifferenz extrem . Mehr ist hier zu lesen http://www.gutsnobrain.de/ueber-die-balance-an-flinten
Bei Flinten ist es nuancierter aber fühlbar. Zudem ist Finte X für Herrn A vielleicht perfekt, kann aber dem anders gebauten Herrn Y wie ein totes Stück Blei in den Händen liegen. Hier haben Automaten einen Bauvorteil. Die Hauptmasse ruht ganz automatisch ) zwischen den Händen. Daher kommen selbst Lowbudgetautomaten mit einer ganz respektablen Balance daher.
Um aber ein Gefühl für diesen Faktor zu bekommen brauchst Du schon ein wenig Erfahrung.


Last but not least, sie soll gefallen

Wem? Dir oder dem Publikum?
Glaub mir, die Flinte mit der du dich und andere verblüffst gefällt dir und bald auch anderen. Stell dir einen beliebigen Schiessstand vor und da kommt Mister X stets mit einer Nonameflinte ohne Schickimicki daher und schiesst alle in Grund und Boden.
Der örtliche Flintendealer hat plötzlich einen neuen Verkaufsschlager. So erklärt sich auch der Erfolg des großen B, obwohl eigentlich nichts aber auch gar nichts Besonderes daran ist.
Das versuchen alle Firmen dir zu verkaufen, den Glauben in die Besonderheit. Das gewisse etwas, das dir Trainingsfleiß, Anpassungsarbeiten und Talent ersetzt.
Was sie wirklich unterscheidet ist einzig, Haltbarkeit (Da fließen so Faktoren ein wie Materialgüte, Fertigungstoleranzen etc.) und der Schickimickikram wie Aussehen des Holzes, Gravur etc.
Heute muss förmlich ein Wechselchoke sein und der muss auch noch wie beim Pettycoat der Unterrock vorne rausschauen. Frag mal Digweed, Faulds und andere, wie oft sie den wechseln. Die rosten eher fest.


Wenn du lange Freude an deiner Flinte haben willst bist Du bei einer Qfl im Bereich jenseits der 5000, Bei einer Bfl so zwischen 2000 bis 3000 und bei einem Automaten nochmals um einen kräftigen Tausender drunter. Das ist bauartbedingt und nicht zu umgehen, außer auf dem Gebrauchtmarktsektor, da gibt es in Ungnade gefallene Oldtimer der aller ersten Güte, nur halt ohne viel Schickimicki wie Stahlschrotbeschuss und Wechselchokes.


Fazit (mein Rat,, und nur meine ganz persönliche Meinung) Wenn du schon ein Teil besitzt und es funzt irgendwie, sei zufrieden, nimm ein paar Trainerstunden und schau was geht.

Wenn du vor dem ersten Kauf stehst, bist ein großer Junge/Mädel, dann zuerst einen guten Automaten mit reichlich Adaptationsmöglichkeiten des Schaftes in 12/70, bist kleiner? dann in 20/70. Die Wünsche wachsen dann schon noch und die Geschwisterchen deiner ersten im Waffenschrank kommen eins nach dem anderen. Aber die erste wird nie Fehlkauf gewesen sein. Fürs Grobe, schlechtes Wetter, den Blind usw. wird sie treu bei dir bleiben.


* Der Herr steht in "Rückenlage" Der Schaft sitzt irgendwo in der Schulter, seine Wange wird gewiss blau werden, kurz, das Bild vermittelt nicht den gewünschten Eindruck. Obama hat sicher keine Übung mit Flinten

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