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Schrote, Deckungslücke

Gutsnobrain • Sept. 04, 2017

was ist zu achten?

Wir schießen auf recht kleine bewegte Ziele, wie Schnepfe, Taube, Rebhuhn,Fasan und weitere. Ähnlich dem Büchsenschuss sind wir bemüht Leistung ins Ziel zu bringen.

Nur beim Schrotschuss ist diese portioniert. Jedes einzelne Schrot trägt ein wenig der Mündungsenergie in die Ferne. Dabei zeigen die Schrotkugeln die Neigung mit wachsender Entfernung bezüglich ihrer Flugrichtung eigene Wege zu gehen. Kleine Schrote machen dies eher und schneller und gröbere langsamer. So wird eine Garbe mit wachsender Distanz zur Mündung in der Breite stets zunehmen und zwischen den einzelnen Schrotkörnern entstehen größer werdende Lücken.
Dies beginnt an der Mündung und ist durch vielerlei Maßnahmen beeinflussbar. Die Wesentlichsten sind. Wahl der Schrotkorngröße, Choke, Material und Zwischenmittel.
Natürlich spielen noch andere Faktoren hinein, sind aber nicht durch den Schützen beeinflussbar.

Gleiches gilt für das Tontaubenschießen.

Wähle ich kleine Schrotgrößen, sind Deckungslücken erst spät zu befürchten, denn irgendein Korn wird schon den Weg durch die besagte Lücke suchen.
Der Choke bündelt, verdichtet nochmals die Garbe und sie bleibt länger und dichter zusammen.
Der Pfropfen oder Schrotbecher wird ebenfalls die Garbe beeinflussen.
Zuletzt die Materialwahl. Das gleich geschriebene gilt für andere Materialien adäquat.
Weicheisenschrot hat eine um den Faktor 1,41 geringere Dichte gegen Bleischrot.
das heißt, bei gleichem Gewicht, sind immer 1,41 mal mehr Schrote in der Patrone.
Für übliches Bleischrot gilt

28 Gramm Blei bedeutet daher in Schrotstärke 7 = 308 Schrotkörnchen. Um die Deckung zu verbessern Stärke 7,5, dann sind es schon 344 Körnchen oder besser gleich 8, entsprechend 389 Schrotkörnern.
Nimmt man Weicheisenschrot gilt die Rechnung 28Gramm = 1,41x308 Körnchen in Stärke 7 d.h. 2,5 mm. Das sind dann 434 Schrote.

(Oder anders herum, 20 Gramm Weicheisenschrot hat genauso viel Körnchen wie 28 Gramm Bleischrot. Das ließe ohne Druckerhöhung eine ganz heiße, schnelle Schrotpatrone möglich werden)

Das ist ordentlich mehr. Da bleibt wenig Platz für Deckungslücken. Zudem Weicheisenschrot trotz Kompression im Choke usw. runder bleibt und weniger Randschrote erzeugt.

Also kann man weit offenere Chokes wählen, aus beiden Gründen. Für den Tontaubenschützen ist Weicheisenschrot ein echter Wettbewerbsvorteil. Im Bereich der üblichen Tontauben ist der schnellere Geschwindigkeitsverlust der Weicheisenschrote ohne Belang. Daher gilt:

Größere Garbe bei gleicher Deckung heißt mehr Treffer.

Wie deine Flinte mit dieser oder jener Munition arbeitet, wirst du aber immer auf Pappe testen müssen. Willst du beim nächsten Wettkampf glänzen, erste Pappe so auf 22 Meter und Zweite auf 35 Meter und dann mit deiner gewohnten Munition Felder auszählen. Dann runter mit den engen Würgebohrungen und offenere rein. Teste Weicheisenschrote und erlebe ob und wieviel größer deine mögliche Trefferzone wird. Nimm eine Tontaube und Suche die Lücken in der Garbe durch Vorhalten zu finden. Vergesse aber nicht, oft zeigt sie nicht ihre Breitseite.
Du kannst dich nicht auf Herstellerangaben und theoretische Vorgaben verlassen. Jede Flinte will Munition anders streuen. Die Ergebnisse können sich aber im Idealfall durch Vergrößerung der nutzbaren Trefferfläche um einen erheblichen Faktor unterscheiden.
Nimmst Du im Nahbereich Nr.:9 hast Du im Idealfall eine anderthalb mal so große nutzbare Trefferfläche. Bei Weicheisen 2,5mm immer noch eine 1,25 mal so große nutzbare Trefferfläche gegenüber Nr.:7,5 Blei.
Hast Du deine Munition mit bester Deckung gefunden, dann steh zu ihr.
Das kann sich ganz schnell in Treffern auszahlen, zumal Halb- und Vollchoke für die meisten Stände eh zu eng gewählt sind.
Auf 22m kannst Du bei Halbchoke meist die Einschläge deiner Garbe mit 2 DIN A 4 Seiten abdecken und es ist oft noch enger, wo doch Zahl und Energie der Schrote Nr.9 im Idealfall einen Kreis von 1m Durchmesser abdecken könnte. Das wird man auch mit Zylinderchoke nicht ganz hinbekommen, denn so eine Idealverteilung der Schrote ist ein Wunschtraum der Flintenbauer, Chokehersteller und Schützen. Aber dichter dran am Ideal heißt auf jeden Fall mehr Treffer.

eine Tontaube hat ca. 95 qcm Fläche. In Anbetracht der Tatsache, dass sie sich nicht immer so zeigt, wollen wir auf der Fläche einer Taube wenigstens 6 Schrotkörner zählen. Das Bild unten zeigt die maximalen Durchmesser der Schrotgarben in Relation zueinander für Blei 2mm und Stahl 2,5 mm und ganz rechts Blei 2,41mm, optimale Schrotverteilung angenommen.

jetzt kannst Du mit deinen Erkenntnissen spielen und den Wissensvorsprung nutzen. Was wird so oder ähnlich bei deinen Tests herauskommen?
Dein Stand erlaubt noch Blei? Dann bis so 25 Meter Nr.9 Bleischrot, hat die meisten Körnchen und wird aus Zylinder zuverlässig, trotz breitester Garbe, die Taube brechen.
geht es weiter hinaus nimm Weicheisenschrot, Die Garbe wird meist enger, hat aber immer noch mehr Körnchen als Blei Stärke 8.. Gilt für den oberen Lauf analog. Mit viertel Choke bist du meist gut bedient. Nur wenn der Stand regelmäßig Tauben auf 45m und mehr fordert, dann unten 1/4 und oben 1/2.

Daher

Trainiere eng, kämpfe offen!

PS erst gestern wieder 45m Tauben und noch weitere mit improved Cylinder und Stahlschrot geschossen. Es geht super, aber auf die Nahen bist du so auch besser aufgestellt.

Von einem der führenden Chokeherstellern, Briley, eine Übersicht bzgl. welcher Tontaube, bei welcher Präsentation und Distanz. Was ist mein Choke und was meine Schrotstärke für Blei für ein optimales Ergebnis.

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