Stahl oder Blei?
Gutsnobrain • 13. Januar 2019
Wann, was, wofür??

Stahl oder Blei, diese Frage ist ganz schnell beantwortet, geht es zur Jagd. Dann ist Blei, dort wo erlaubt, stets der Vorzug zu geben. Denn Blei trägt die notwendige Energie, um waidgerecht zu töten, ungleich besser ins Ziel als Stahl. Dort wo es nicht erlaubt ist, muss man zu gröberen Schroten greifen und sich auch in den Distanzen einschränken.
Ganz anders ist es auf dem Tontaubenstand. So eine Tontaube trägt ihren Tod in sich. Ihre Rotationsenergie, und etwas weniger ihr Vorwärtsdrang, wird im Moment der Kollision mit dem Schrot zu ihrem Untergang. Das einzelne Schrot hat so wenig Energie, dass es kaum zum Brechen der Taube reichen würde. Da aber die Taube am Schrot zerbricht und nicht, wie oft irrtümlich angenommen, das Schrot die Taube zerbricht, ist Stahl auf dem Tontaubenstand im Vorteil. Wer einmal erlebt hat, wie der "Lemming" in Sörnewitz selbst bei Volltreffern nur mäßig bricht, versteht endgültig was die Eigenenergie der Taube zur ihrer Zerstörung beiträgt. Für Unkundige, der Lemming in Sörnewitz ist eine vom Turm fallende Taube, nahezu ohne Rotation und nur Fallgeschwindigkeit aufnehmend.
Mehr Schrote pro Gramm, bessere Deckung und auch der Umweltaspekt kommt zum Tragen. Das alles spricht für Stahl am Tontaubenstand. Es wird in Zukunft Stand um Stand darauf umstellen.
Obiges Bild beweist, dass auch auf extreme Distanzen, Stahl Tauben bricht. 2. Platz Veteranen I und wenn ich mich recht erinnere 7. über alles beim XXXL Event 2016 auf dem Dornsberg. Und es waren nicht die Weiten, die sich mir entzogen!
In den Niederlanden war ich letztes Jahr erstmals mit Tauben konfrontiert, die noch so ein paar X-chen mehr aufwiesen. Da lernte ich, das es auch für 2,5mm Stahlschrot Grenzen gibt. Es platzten auf Distanzen jenseits der 60m weitaus mehr Tauben mit 2,7mm! Physik läßt sich nicht betrügen. Denn auch die Bleiliebhaber sah ich auf WM und EM zur Nr. 6 greifen, wenn es extra weit hinaus ging.