Passiven Innenohr-Gehörschutz selber basteln
eine preiswerte Alternative für versierte Bastler

Ein Gehörschutz ist ein unabdingbares Muss, insbesondere, wenn man sich den vielen, vielen Schüssen auf den Parcours oder anderen Schießständen aussetzt. Alle kennen wir die Ohrenstöpseln, die nach dem Motto "one size fits all" nach allen erdenklichen Designs gefertigt werden. Ist ein Kapselgehörschutz zunächst immer das Bessere, so gibt es doch Situationen, da stört er schlicht. Es ist zu heiß, man schwitzt, er dichtet um die Brille nicht ordentlich, behindert beim Anschlag usw. usw.

Etwas warmes Wasser und die Kügelchen hinein. Abgewartet bis sie verklumpen und dann in zwei gleichgroße Portionen geteilt sobald sie etwas angehärtet sind ins Ohr gestopft


Extrem preiswert über das Internet zu beziehen. Ist in der Zahnmedizin erprobt und medizinisch unbedenklich. Härtet mit Endhärte Shore A40, was etwas weicher als Autoreifengummi ist. Zwei gleich große Portionen, Mischungsverhältnis 1/1, mit einem kleinen Löffel, nicht aus Versehen Teile aus Komponente A in Topf B kommen lassen, entnehmen. Dann zügig durchgeknetet und ins Ohr gestopft. Nur sichere 10 Minuten später ist das Endprodukt fertig. Nutze einen Handschuh ohne Latex, da dies die Aushärtung beeinflussen könnte. Nitril ist unbedenklich.

Ich bin begeistert, wohl auch weil der thermoformbare Kunststoff so ein Reinfall war. Es ist schnell gegangen. Ist dicht. Trägt sich angenehm und geht leicht rein und raus. Formt dein Ohr ideal ab und ist sicher auch für versierte Bastler eine Option, wenn der elektronische Inearplug dereinst kaput gegangen ist, um preiswertest unter Verwendung der alten Elektronik ein neues Silikondrumherum zu fertigen.
Da hat ein besorgter Mitforisti im Wild und Hund Forum einen Einwand geäußert. Möchte den hier nicht unterschlagen. Auch wenn ich seine Bedenken nicht ganz so teile und auch die Situation lange nicht so dramatisch sehe. Da warnt uns unser Schmerzempfinden schon rechtzeitig, wenn wir zu weit gehen. Selbstverständlich möchte ein Profi, der seinen Gelderwerb bedroht sieht, sich nicht von Pfuschern ins Handwerk reden lassen.

Die Masse muss garnicht weit in den Gehörhang, um eine hinreichende Abdeckung zu erzielen. Meine vom Profi für 800 Euro hergestellten enden wenige Millimeter im Gehörgang und dichten perfekt. Ist der Bereich der Ohrmuschel, wie in obigen Bildern gezeigt, dicht befüllt, gehts mit den Dezibel in den Keller. Und der Kostenaufwand für diesen Versuch von deutlich unter 10 Euro ist überschaubar.