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Flintenkuss

DID69878 • Feb. 28, 2018

Physik, Anatomie und Ursachen

Entscheidend für die Energie, die ich meinem System aus Schulter, Wange, Arm , Körper und Beine zumute ist die Wahl des Kalibers. Erstere bekommen die Energie unmittelbar, letzterenur mittelbar zu fühlen. Darum sind "blaue Flecken" bevorzugt an Schulter Wange oder Arm zu finden. Die Energie, die es zu "verarbeiten" gilt ist ein Produkt aus Geschwindigkeit der Schrotvorlage und ihrem Gewicht. In der Tabelle unten ist für die meisten Flintenkaliber die zu erwartende Rückstoßenergie berechnet.

Helfen dabei diese Energie "aufzuarbeiten" können Eigenschaften der Waffe sein. So ist ihr Gewicht ganz entscheidend. Je schwerer die Waffe, desto geringer der Impuls, der in der Schulter ankommt. Nun kann das Waffengewicht für zarte Schützen leicht zum Problem werden. Dabei können auch recht schwache Personen schwere Flinten meistern, wenn nur das Gewicht nicht zu weit vor dem Körper liegt. Dafür sollte der Schwerpunkt der Waffe näher an den Schützen. Ein erster Punkt für Automaten.
Aber auch das System der Waffe kann helfen.
Wird ein Teil der Rückstoßenergie durch den Repetiermechanismus verzehrt, so kommt beim Schützen weniger an. Dabei sind die alten Systeme mit großer bewegter Masse, Beispiel Brownings A5 oder Cosmi, den moderneren, z.B. Inertiasystem, überlegen. Gasdruckgesteuerte Systeme liegen so dazwischen.
Eine dicke weiche Schaftkappe kann auch die Schulter schützen. Wichtig ist, sie bleibt nicht im Anschlag hängen. Sonst ist sie eher hinderlich. Auch die Auflage der Flinte in der Schulter ist wichtig. Ist der Pitch der Anatomie des Schützen angepasst? Ist der Schaft hinreichend breit? Fläche schont die Schulter, das weiß jeder, der schon mal seinen Fuß unter den Pfennigabsatz einer zarten Schönen stellte, und alternativ, als törichte Mutprobe, von einem Auto überrollen lies. Ersteres schmerzt weitaus mehr.

Mit dicker Kleidung oder Polstern der Schulter aushelfen zu wollen wird nur den Stil und damit die Trefferquote in den Keller schicken. Zu inkonstant ist, was so geschieht. Und ein möglichst konstanter Anschlag erst macht Lernen möglich. Sonst ist Treffen zu sehr dem Zufall geschuldet.
Nun stößt eine Waffe nicht nur zurück in die Schulter, sondern auch hoch. Dies liegt an der Lage der Läufe zur Drehachse des Systems. So schlägt der untere Lauf einer Bockdoppelflinte weniger hoch als der Obere. Warum aber hat, von zwei annähernd gleich gebauten gestandenen Mannsbildern, der eine eine blaue Wange und der Andere nie?
Zunächst ist die Schaftlänge gerne zu kurz. Das gibt der Waffe "Spiel" in der Schulter und sie wird mehr Schlagen. Aber ganz besonders ist die Schränkung zu beachten

Auf dem Bild links hat der Rechtsschütze eine adäquat geschränkte Waffe. Das Auge kommt ohne Neigen des Kopfes über die Laufachse. Auf dem Links ist es ein gerader oder unzureichend geschränkter Schaft. Der Schütze muß den Kopf zur Laufachse hinneigen und bringt so seine Wange zwischen Schaft und Jochbein in die "Zwickmühle". Das dies durch individuelle Körpermaße verschiedene Wirkung zeigt ist selbstverständlich. Breite oder schmale Gesichter mit mehr oder weniger Polster, kurz kein Fleisch darf in die Zange aus Schaftrücken und Jochbein.
Natürlich schlägt eine stärker geschränkte Waffe mehr aus der Richtung, aber wenigstens nicht schmerzhaft ins Gesicht.
Bleiben andere Maßnahmen, wie Rückschlaghinderer. Federsysteme im Schaft mit beweglicher Schaftkappe oder zusätzlicher beweglicher Masse im Schaft eingebaut. Ersteres ist oft häßlich, das Zweite verändert die Balance erheblich. Das Hochschlagen kann durch Porten, kleine Löcher an der Laufoberseite, verringert werden. Das ist in meinen Augen häßlich und macht reichlich Putzarbeiten nötig.

Das Resumee ist stets das Gleiche. Passt der Schaft, beherrscht der Schütze einen guten Anschlag ist auch eine hohe Kadenz von Schüssen schmerzlos und folgenlos.
Seit kurzem brauche ich einen Blutverdünner. meine Sorge war groß, darf ich, kann ich weiter schiessen. Nun weiß ich, ich kann folgenlos.

Wer preiswert und schmerzfrei seine Gattin, Freundin oder Jugendlichen für unseren schönen Sport gewinnen will sei daher nochmals eine Browning A5 ans Herz gelegt. Aus dem Gerbrauchthandel um kleines Geld schnell gefunden. Um den Preis eines Döners mit einer neuen Feder versehen für 28 grammis nutzbar. ( wie? hier: http://www.gutsnobrain.de/brownings-a5-wie-bringe-ich-ihr-24grammis-oder-gar-subsonics-bei ) Und darauf den Schaft passend gehobelt, geleimt und gesägt, dann hat der Flinteneleve schnell schmerzfrei Erfolgserlebnisse.

mehr dazu HIER

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