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Chokes, was man wissen sollte!?!

Gutsnobrain • Juli 30, 2018

Oder wie vereitele ich zuverlässig Treffer?

Schon, wenn mich der Zweifel packt, hab ich die richtigen Chokes eingedreht, ja, wenn ich überhaupt über Chokes nachdenke bin ich halbwegs auf dem Weg zum Fehler. Tontaubenschießen hat sowas tiefgründig auf positivem Denken Fußendes, da darf kein Zweifel aufkommen, sonst gehts schon daneben.
Klar, Chokes sind wichtig, geht es über die 35 Meter und weiter hinaus. Aber wie oft kommt das vor und muss ich dann umschrauben? Was, wenn ich gleich was Engeres reindrehe, beraubt es mich dann vieler Treffer?
Ein Forumsfreund hat einst eine Geschichte über einen Österreicher so launig erzählt, dass sie hier hinpaßt. Das war kein Anfänger sondern ein Olympionike.

Der meinte: " Wechselchokes sind was ganz Wichtiges. Die schraubst Du raus und schaust sie Dir genau an. Dann schiffst Du drüber und schraubst wieder hinein, dass sie gut festrosten. Weil rausschrauben musst Du sie ja nie wieder, denn wie sie ausschauen weißt Du ja jetzt!" Das im breitesten Wienerisch und man hat eine fundierte Meinung.

Das war vor der Zeit, als Weicheisenschrot auf verschiedenen Ständen vorgeschrieben wurde. Jetzt macht es schon Sinn zu wechseln. Nicht der Distanzen wegen, sondern einzig beim Wechseln auf Weicheisen.
Was wird Dir beim Parcours begegnen? Tauben auf alle möglichen Distanzen. Besonders gerne aber trennen Parcoursdesigner die Spreu vom Weizen über die Distanz. So ist enger immer ein wenig besser, denn mit engen Choke ist eine nahe Taube wohl zu treffen. Zwar mußt Du genauer drauf sein, aber sie geht kaput. Dahingegen bist du mit offenen Chokes auf weite Distanzen schlicht verloren, es sei denn ein zufälliges Schrot tut Dir den Gefallen.
Daher bist Du für Parcours meist mit Viertelchoke und Halbchoke gut aufgestellt. Die Garbe verengt sich von Zylinder auf Halb recht ordentlich. Von Halb auf Voll ist der Unterschied bei Weitem nicht mehr so drastisch. Ob Du mit der Wahl deiner Patrone in Kombination mit deinen Chokes zufrieden sein kannst zeigt nur die Anschusscheibe. Da mag es sein, dass sogar der engere Choke weiter streut. Unmöglich? Oh, doch! Selten, gelegentlich wird die Munitionswahl engere Chokes notwendig machen. Dann halt 1/4 und 3/4. Der Stand, wo das nicht hinreicht, ist mir noch nicht begegnet. Ich schieße zur Zeit 1/2 und 3/4 und bin damit sehr zufrieden. Nun suche ich aber auch gezielt die Distanztauben.
Wer keine Anschusscheibe zur Verfügung hat, kann sich behelfen. Was ich hilfreich fand, ist der Schuss auf sandigen Boden, wärend ein Freund mit Handykamera aufzeichnet, am besten in Zeitlupe! Bringt schnell und unkompliziert Ergebnisse.
Gib erst Ruhe, wenn Munition und Chokes harmonieren und der Engere Choke auch enger liefert. Dann vergiß Deine Chokes..... Es sei denn es geht nach Holland oder auf den Dornsberg oder Braunau, um nur Einige zu nennen, die Weicheisen vorschreiben. Dann Zylinder und Viertelchoke, und Du bist bestens vorbereitet.
Wer meinen Blog verfolgt hat, wird meine Vorliebe für die Chokes eines Herstellers bemerkt haben. Weil sie besser pattern? Weil sie mehr Treffer generieren?
Nein einzig, weil das nervtötende Kontrollieren, sind sie noch fest, entfällt. Chokes, die sich lockern, können Deine Waffe gefährden. Laufsprengungen sind möglich. Also immer die Hand an den Choke....und schon hast Du Dich abgelenkt. Das spricht auch für die Chokes, die keinen Schlüssel benötigen. Da fummelst Du vor deinem Auftritt noch schnell in der Tasche herum, suchst das Teil, schraubst nochmal fest und kommst auf die Platte und Deine Vorbereitung war schlicht...Jetzt hier das Wort für das bräunliche Endprodukt Deiner Verdauung einsetzen.
Ein Wiener und Kollege hatte auf meinen Rat vertrauend zu gleichen Chokes gegriffen und bei ihm lockerten sie sich. Nix mit draufschiffen und festrosten. Was war anders. Er benutzte ein Öl, ich dagegen dies:

Auf der Europameisterschaft etwas von meinem Chokefett geteilt und zwei Tage später bestätigte sich, die lockern sich nicht mehr.
Nun bin ich weder Mitinhaber noch werde gesponsert. Aber wer nicht mehr über seine Chokes nachdenken möchte, ist mit dieser Kombination gut beraten.
Können Chokes der verschiedenen Hersteller ihre großartigen Versprechungen halten? Sind sie in ihrer Konstruktion soweit auseinander, dass Du Unterschiede merkst?
Ein Choke ist schlicht eine Verengung um die Anteile eines Milimeters im Mündungsbereich. Auch hier gibt es einen Übergangskonus. Der kann verschieden lang, geradlinig oder asymptotisch sein. Das wird Unterschiede generieren. Weit mehr aber die Wahl deiner Munition in Kombination mit diesem Choke. Was aber sicher zu beachten ist, hat der Hersteller Rücksicht genommen auf Dein Laufprofil und dessen tatsächliche Weite?
Ein ernst zu nehmender Chokeproduzent hat für jeden Flintenbauer, ja jede Flintengeneration desselben, einen anderen Choke passend gefertigt. Laufweiten variieren. Heute ist Overbored Trumpf, soll heißen die Läufe sind weiter. Ja, bei meiner Zoli ist sogar gewiss eine minimale Laufaufbauchung im vorderen Dritte eingebaut. Wenn ich mit dem Putzstock durchfahre, falle ich so dreißig Zentimeter vor der Mündung plötzlich in einen Bereich verminderter Friktion.
Daher mein Rat: Dein Hersteller sollte wissen, was er macht. Darum sind die mitgelieferten Chokes immer erst mal erste Wahl. Wenn sie sich lockern, siehe oben. Erst mal das Fett probieren und wenn das nicht hilft, dann evtl. ein paar andere Chokes, eines Zubehörherstellers, der weiß wie Deine Läufe gebohrt sind.
Da gibt es so einiges und alle versprechen besser und noch besser zu pattern. Sei skeptisch und teste stets selbst, denn was vorne raus kommt entscheidet noch immer zuerst die gewählte Patrone und wie die sich in deinem neuen Choke verhält, ist zu prüfen. Und dann gibt es Chokes für den, der sonst schon alles hat.

Dann vergiß Deine Chokes und erfreue Dich Deiner Flinte, als ob Du in der Zeit lebtest als Wechselchokes noch unbekannt und Niederwild noch reichlich war.

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